Juergen Bambach

Kein Pioniergeist mehr.....oder?

Verfahren wegen Nazi-Münzen eingestellt!
Hieß es heute in der Tageszeitung

Laut Staatsanwalt sei nicht der Verkauf von Nazimünzen, sondern deren Abbildungen auf öffentlichen Ebay-Seiten strafbar.
Ja stimmt, ich habe auf vielen Waffen- und Millitariamessen diese Münzen gesehen. Wahrscheinlich haben die dortigen Aussteller, einen Tipp von der Staatsanwaltschaft bekommen und still und heimlich die vielen, kleinen „Hakenkreuzchen“ abgeklebt. Ich denke keine Polizei in Deutschland hätte so viele Mannschaftswagen, um all die Staatsfeinde zu verhaften.
Aber einen potenziellen Staatsfeind habe ich doch noch ausgemacht:
Den langjährigen General Reinhard Günzel, Kommandant der Kommando Spezialkräfte.
„Wie, den Mann kennen Sie nicht?“
„Hm wie wäre es den mit dem Namen Hohmann? Ah da klingeln bei einigen die Glocken.“
Ja dieser Hohmann war derjenige, der wegen „antisemitischer“ Äußerungen gefeuert wurde und der die Deutschen und die Juden als ein Tätervolk bezeichnet hatte.
Man stelle sich das mal vor! General Günzel hatte die Unverfrorenheit diesen, zutiefst “schlechten“ Deutschen auch noch zu seiner Rede zu gratulieren! Aber es gibt ja Gott sei Dank noch eine Gerechtigkeit, in Form eines Blitze schleudernden Zeus, mit dem Namen Dr. Peter Struck, Verteidigungsminister seines Zeichens!
Der hat dem alten General mal gezeigt, was eine Harke ist!
Er hat ihn sofort auf dem Altar der öffentlichen Meinung geschlachtet.
General Günzel wurde unverzüglich seines Amtes enthoben. Er durfte noch nicht einmal seine persönlichen Sachen aus seinem Dienstzimmer holen. Dafür hat man ihn dann fast einen ganzen Tag vor dem Olymp warten lassen, um seine Entlassungsurkunde zu empfangen. Als Günzel schließlich die Urkunde in Händen hielt, fehlte der Anerkennungspassus. Diesen verweigert man nur Soldaten, welche unehrenhaft entlassen werden oder gar ein Verbrechen begannen haben.

Ein Schelm, wer sich böses dabei denkt!

Günzels Fahrer hatte man mitgeteilt, einem General stünde nur bis 18 Uhr ein Fahrer zu, er könne nachhause fahren. Dieser unverschämte Kerl hatte aber keinen Funken Loyalität zu seinem obersten Dienstherren im Leibe und blieb, um den „gefallenen“ General dann doch noch nach hause zu kutschieren.

Man sollte Peter Struck zugute halten, dass er ein viel beschäftigter Mann ist, und mit dem Umbau der Bundeswehr alle Hände voll zu tun hat. Unsere Bundeswehr braucht ein neues Gesicht. Bisher trafen Einfalt und Gründlichkeit zusammen und es entstand eine Verwaltung, die so nicht mehr Überlebensfähig ist.

Nach allen Seiten offen heißt die Devise!

Nur wer nach allen Seiten offen ist, ist auch nicht ganz dicht?! Oder?

Der Ruf nach einer Berufsarmee wird immer lauter, besonders bei den jungen Wählern kann man damit Punkten. Ich denke wir behalten diesen Trumpf für die Bundestagswahl 2006 als Trumpf im Ärmel. Damit kann man sicherlich bei Jungwählern punkten!
Klar, mir hat es vor über zwanzig Jahren auch nicht gefallen, meine Hemden auf ein DIN A4 Blatt zu falten und Wochenenddienst zu schieben. Geschadet hat es mir jedenfalls nicht! Im Gegenteil, meine Frau war sogar sehr froh darüber, als sie fast 8 Wochen in Bonn in der Uniklinik lag, dass ich nicht vor dem Kühlschrank verhungerte und auch in der Lage war, meine Hemden selbst, zu bügeln. Meiner Leber hat der Grundwehrdienst auch nicht sonderlich geschadet. Dies ist immer wieder ein gern gebrachtes Argument für Wehrdienstgegner. Bei der Bundeswehr wird nur gesoffen, heißt es oft. Nun ja, wenn ich mir unseren 19 jährigen Sohn nach einem Discobesuch morgens um Viere anschaue, glaube ich nicht dass er, als Wehrdienstleistender, bei seinem spärlichen Grundwehrsold viel besoffener in die Kaserne zurückgekehrt wäre.

Was machen wir eigentlich bei einem terroristischen Großangriff oder Umwelt- und Naturkatastrophen, ohne unsere Reservisten oder Wehrpflichtigen? Oder wer zahlt im sozialen Bereich das Pflegepersonal, das wir zusätzlich einstellen müssten, wenn keine Wehrdienstverweigerer dort tätig sein dürften?

Aber trotzdem, wer möchte in der heutigen Spaßgesellschaft Orden, Fangschnüre des Schicksals, verleihen oder empfangen?
Übrigens Frankreich hat seine Wehrpflicht abgeschafft und höhere Kosten sind die Folge davon. Aber wo wir gerade von Frankreich reden, folgende Schlagzeile:

Drama in Frankreich, Sohn tötet Familie.

Aus einer plötzlichen Idee heraus, während er den Animationsfilm „Shrek“ anschaute, fasste er den Entschluss seine Familie zu töten. Diese Idee setzte er auch prompt mit dem Jagdgewehr seines Vaters in die Tat um. Ich sehen noch heute, den damals „grünen“ Abgeordneten und heutigem Europaparlamentarier Chem Ötzedmir vor mir. Mit hocherhobenem Zeigefinger wetterte er gegen den zu leichten Erwerb von Schusswaffen. Wir hatten gerade das Erfurter Massaker hinter uns. Gerhard Schröder dachte über das Verbot der sogn. Egoshooter (Ballerspiele) nach, besann sich aber dann eines besseren und lud Pädagogen und Erzieher zu einer Konferenz ein. Vielleicht versuchte er ja wirklich die Ursache und nicht ihre Wirkung zu therapieren!
Oder schüttete man wieder das Kind mit dem Bade aus, als man unser, an sich schon restriktives Waffengesetz, nochmals verschärfte. Jedenfalls kurbelte man den Umsatz der Waffentresorbauer an. Die Jäger kostete es den Jugendjagdschein und die Sportschützen hatten alle Hände voll zu tun, ihr Bedürfnis, für den Besitz einer Waffe nachzuweisen. Ja man wollte sogar ein physchologisches Gutachten für Jagdscheinanwärter und Sportschützen unter 21 Jahren einführen. Klingt gut, für einen verantwortungsvollen Familienvater, der kein Jäger oder Sportschütze ist und sich nicht mit der Materie auskennt. Was man von solchen Gutachten zu halten hat, wird deutlich vor dem Hintergrund eines Kinderschänders, welcher, auf Grund solch eines Gutachtens, Freigang aus der Forensischen Klinik bekamt und postwendend ein kleines Mädchen misshandelte.
Was macht der ältere Sportschütze, der sein ganzes Leben lang mit seiner Sportpistole geschossen, hat und nun aufgrund einer
Alterssehschwäche, nicht mehr schießen kann? Da er nicht mehr regelmäßig trainieren, müsste er seine geliebte Waffen abgeben!
Außerdem plädiere ich dafür, als verantwortungsbewusster Vater, den Animationsfilm Shrek sofort auf die rote Liste zusetzten. Des Weiteren erwarte ich in Bälde das Verbot von Schlachtermesser mit einer Klingenlänge von mehr als 20 cm Länge. Übrigens Automobile sind ebenfalls gefährliche Waffen – damit kann man ebenfalls Menschen töten.

Apropos töten, in Afrika versucht man schon wieder Dumbo zu töten.
„In den vergangenen 100 Jahren ist der Bestand von weniger als 5000 Tieren auf knapp 250.000 gestiegen“, rechnete der Wildtierexperte Dave Cummings vor. Bis Ende 2020 erwartet er eine Verdoppelung dieser Zahlen. Allein im Krügerpark gibt es einen Bestand von 12000 Elefanten. Das ist weit mehr, als der Naturraum verkraften kann. Viele Touristen beschweren sich angeblich über zerstörte Landstriche. Diese Aussage rief Naturschützer auf den Plan, welche sofort Unrat wittern. Viele sehen in solchen Aussagen nur einen Vorwand. Sie sprechen von einer altkolonialen Apartheid-Mentalität und befürchten den Abschuss, dieser wundervollen Tiere. Gott sei Dank gibt es Menschen, wie die Biologin Audrey Delsink. Diese denkt über die Pille für Elefanten nach. Das Serum soll von Helikoptern oder Geländewagen aus mit kleinen Pfeilen verschossen und injiziert werden.
Geld darf hier keine Rolle spielen, geht es doch um das Überleben der Elefanten. Leider ist es nur so, dass afrikanische Regierungen meist kein Geld haben.
Es kommt aber noch schlimmer, viele Parkbesitzer wollen nur Elfenbein ansammeln in der Hoffnung, dass der Handel mit Elfenbein wieder voll in Gange kommt.
Aus diesem Grunde ist es auch verwerflich, ausländische Jäger ins Land zu lassen und gegen harte Devisen selektiv Abschüsse zu verkaufen. Lieber lässt man das, den schlecht bezahlten einheimischen Revieraufseher tun. Na, so bekommen wenigstens die Einheimischen das Wildpret.
Mir kann das auch egal sein, Geld für einen Elefantenabschuss in Afrika habe ich sowieso nicht. Da berührt mich doch eine ganz andere Schlagzeile:

Mutter für Ohrfeige verurteilt.

Die 41 jährige Frau hatte auf einer Geburttagsfeier ihre zweijährige Tochter geohrfeigt. Sie wurde wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu einer Strafe von zehn Tagessätzen verurteilt.
Ich träume hier von meinem Kindheitstraum, einen Elefanten auf dem schwarzen Kontinent zu erlegen, während sozusagen vor meiner Haustüre arme Kinder mit Ohrfeigen misshandelt werden. Aber halt, wie war das noch in meiner Kindheit, ich höre heute noch meinen Vater sagen: „Ein Klaps hat noch niemanden geschadet!“
Aber gerade das ist ja das Schwierige unserer heutigen Zeit. Wer nicht hipp und cool ist, wird ausgegrenzt. Wir denken nur noch in Superlativen, unsere Wirtschaft macht es uns ja vor. Stillstand bedeutet Rückschritt. Shareholder Value ist es, was heute den Wirschtaftslenker interessiert und nicht der einzelne Mitarbeiter. Da bleibt oft der gesunde Menschenverstand auf der Strecke.

Also Leute Ärmel hochkrempeln und anpacken. Was uns fehlt ist die berühmte Pioniermentalität. Tut das was getan werden muss und bewahrt euch euren gesunden Menschenverstand!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.02.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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