Inge Fritsche

Ein duftendes Malheur


Ein duftendes Malheur

An einem Freitag nachmittag bummelte ich durch die Stadt. Von weitem entdeckte

ich in der Menschenmenge eine gute Bekannte. Zum Glück hatte sie mich auch

gesehen und kam auf mich zu. Ich wunderte mich über ihr schelmisches Lächeln im

Gesicht. Bei der Begrüßung fragte ich natürlich gleich nach:

„ Was lachst du eigentlich so in dich hinein? Du musst ja was tolles erlebt haben?“

„ Wenn ich daran denke, was mir gerade meine Freundin erzählt hat, könnte ich

gleich wieder loslachen!“

„ Was denn?“

„ Stell dir vor, meine Freundin Karin, fuhr mit ihrem Mann zum Einkauf in den

Supermarkt. Weil viele Männer vom Einkaufen nichts halten, blieb ihr Mann im

Auto sitzen.. Karin ging alleine in den Supermarkt. Sie warf einige Waren in den

Korb, da beschlich sie plötzlich so ein eigenartiges Gefühl. Ihr wurde heiß und kalt,

der Schweiß stand ihr auf der Stirn und der Drang zur Toilette wurde immer stärker.

In aller Eile schob sie ihren Einkaufswagen zur Seite und rannte zur Toilette. Dabei

fiel ihr ein, dass sie ja gerade eine Sauerkrautkur machte. Sie hatte einfach nicht an

die Folgen gedacht. In der Hoffnung gleich erlöst zu sein, drückte sie gegen die

Toilettentür.

Karin glaubte, sie wäre im falschen Film, die Tür war verschlossen. Auch das noch!

Hitzewellen, Angstschweiß durchzogen ihren ganzen Körper. Nichts wie raus hier,

dachte Karin! Wie besessen verließ Karin, natürlich ohne Einkauf, den Supermarkt.








- 2 -



Karin hastete zum Parkplatz, riss die Tür ihres Autos auf und ließ sich auf den

Beifahrersitz fallen. Da pläderte sie auch gleich los. Das war vielleicht ein Gestank!

Karin machte eigenartige hastige Gesten, damit ihr Mann endlich losfahren sollte.

Als sie ihren Mann aber anschaute, stockte ihr der Atem, das war nicht ihr Mann!

Ohne ein Wort zu verlieren, sprang sie so schnell sie konnte aus dem fremden Auto.

Gleich daneben stand das richtige Auto. Schon beim Hineinsetzen rief sie:

„ Fahr los, aber schnell!“

Karin war fix und fertig. Sie war nicht in der Lage ihrem Mann aufzuklären.

Sie wollte nur zur Toilette.Vor Scham hätte sie in den Boden versinken können und

was sie dann im Rückspiegel sah, war ihr nächster Alptraum. Dieses bewusste Auto

fuhr direkt hinter ihnen her. Was will dieser fremde Autofahrer noch von mir?

Jetzt schaltete die Ampel auch noch auf rot und sie mussten halten.

Karin sah, wie der Fremde aus seinem Auto stieg. Sie ahnte Schlimmes!

Ihre Gedanken drehten sich nur um die Toilette, wenn nicht noch ein größeres

Malheur passieren sollte.

Schon öffnete sich die Autotür an ihrer Seite und der Fremde bemerkte ziemlich

wütend:

„ Nicht nur,dass sie mir mein Auto vermiefen, nein, ich darf ihnen auch noch ihre

Tasche hinterher tragen!!!“









- 3 -



Jetzt lachten meine Bekannte und ich so laut, dass die Leute sich umschauten.Es

hörte sich an wie ein Witz, aber nein es war keiner, es war tatsächlich passiert.

Mit einem Lächeln im Gesicht setzten wir unseren Weg fort.














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