Ingrid Riedl

Wie soll ich mich nur selbst beschreiben,
mir Lob und Tadel einverleiben
und sagen, ich wär' immer froh,
doch ist das leider nicht mehr so.

Ich lache gern und ganz dezent,
da zwinker ich, wenn man mich kennt
und tröste and're, die verzagt,
wenn keiner ihm was Nettes sagt.

Doch bin ich selbst schon totgesagt
und wer dazu den Fachmann fragt,
der wird es hören - meiner Seel,
wie ich mich mit den Schmerzen quäl.

Der Kampf ist lang, mein Mut enorm,
so geh' ich mit der Kraft konform.
Es lebt der Krebs in meinen Zellen
und will doch nicht das Leben fällen.

So bleibt er, gibt auch öfters Ruh'
und macht die Schleusen wieder zu.
Wir sind Jahrzehnte schon vereint,
wo wir gelacht, wo wir geweint.

Man soll den Krebs wohl akzeptieren
und nicht die Hoffnungen verlieren.
Wer weiß, wie wir zusammen leben,
der wird uns alle Chancen geben.

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Erste Veröffentlichung auf e-Stories.de am 17.01.2002