Manfred Ende

Buchvorstellung: Emma: Holt mich hier raus

 

  Gesellschafts- oder zwischenmenschliche Fragen?
Der Autor erzählt eine Familiengeschichte in einer inzwischen historischen Zeit und in einem Land, das es nicht mehr gibt: in der DDR. Emma, eine betagte, aber bisher sehr selbstständige und auf unaufdringliche Art freigeistige Rentnerin, verliert bei einem Autounfall ihre Tochter und einen Fuß. Mit beiden Verlusten gilt es, weiterzuleben.

Die Eigenständigkeit ist durch die körperliche Behinderung nun nicht mehr möglich. Die Familie ihres Sohnes, selbst mit Kindern im Schulalter in beengten Verhältnissen lebend und Vollzeit arbeitend, kann sie nicht zu sich nehmen. Es scheint nur das Altersheim zu bleiben. In stiller Resignation zieht Emma dort in ein Vierbettzimmer ein. Ihr Leben hat nun keinerlei Intimität mehr und besteht zum größten Teil aus den Geschichten der Mitbewohnerinnen und dem Warten auf den nächsten Besuch der Kinder und Enkelkinder. Bis auch im Heim die Situation für sie zu eskalieren droht ... und Emmas Familie eine neue Entscheidung trifft. Auch wenn die DDR seit ein paar Jahrzehnten Geschichte ist, sind die Menschen noch unter uns. Die damals arbeitende Gesellschaftsschicht hat heute Emmas Alter, die Kinder im Buch sind die neuen Gesellschaftsträger. Was gibt ihnen und uns die Geschichte einer Vorfahrin?
Mir gab das Buch tiefere Einblicke in einen Lebensbereich, der auch heute wieder oft im gesamtgesellschaftlichen Gespräch ist: der Lebensabend und die Altenpflege. Bei aller humorvollen Frische dieses Romans von Manfred Ende ist der tiefe Ernst der Thematik vordergründig. Allgemeine und groß angelegte Menschheitsfragen – „Wo wollen wir hin, wie wollen wir (da) leben?“ – werden am konkreten, romanhaft verdichteten Einzelbeispiel und mit dem Zeit- und Qualitätssprung der Historie zur Diskussion gestellt. Das gesellschaftliche Thema ist vor allem ein zwischenmenschliches, und das wird es zu allen Zeiten bleiben.

Ich empfehle das Buch kritischen und selbstkritischen Lesern, denn ich meine, es ist mehr als nur emotional bewegend. Es ist bei aller Unterhaltsamkeit ein anspruchsvolles Buch, das unser Handeln beeinflussen wird.

Kerstin Marklofsky, Juli 2019
22.07.2019, Kerstin Marklofsky

Über den Autoren

Manfred Ende,
gelernter Maschinenschlosser und Sendemechaniker
Besuch mehrerer literarischen Förderklassen, Studium am Literaturinstitut,
Hörspiel-Autor beim Kinderfunk, - schreibt lange u. kurze Prosa, Humor, Satire, Lyrik, Gedichte, Verse
für "Klein und Groß"( eigene Illustrationen, Cartoons, Karikaturen )
Bisher erschienen folgende Bücher: »Ostfried schnallt den Gürtel enger«
( Ostfriedgeschichten u.a. , Humor und Satire ) »Als der Bleistift spöttisch die Miene verzog« (humorige Verse)
» Die Kicker von Lindchendorf », und »Emma« (Roman)

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 2020-01-10. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).