Ich freue mich , auf dieser Seite meine Autobiografie "Starke Mütter weinen nicht" vorstellen zu können, zumal viele meiner hier abgedruckten Gedichte in enger Verbindung dazu stehen. Ich werde oft gefragt, was mich motivierte, in meinem Alter einen Lebensrückblick zu verfassen. Dazu sage ich: Es war einfach an der Zeit für eine Atempause, um die zurückliegende bewegte Vergangenheit zu hinterfragen und mit Gewissheit auch auf diese Weise zu verarbeiten.
Abgesehen von einer wunderbaren Kindheit , in der ich meine starken Wurzeln bekam, stand ich dem Ernst des Lebens schon recht früh gegenüber. Bedingt durch den Tod meiner Mutter musste ich mit 12 Jahren begreifen, dass das Leben nicht nur Unbeschwertheit, sondern auch Herausforderung bedeutete. Allein auf mich gestellt machte ich mich auf in das Abenteuer Leben, immer auf der Suche nach ein bisschen Heimat.
Als ich meinen späteren Ehemann kennen lernte, glaubte ich an die Verwirklichung dessen, was ich als den Traum einer glücklichen ausgefüllten Partnerschaft ansah. Entgegen meiner Erwartungen musste ich eines Tages erkennen, dass unser Ehealltag sich zunehmend schwieriger gestaltete. Die Zusammenführung zweier Generationen unter einem Dach , sowie fehlende Akzeptanz schufen immer wieder neue Reibungspunkte.
19 Jahre versuchte ich mit all meiner Kraft und Hoffnung an dem Wunschbild der harmonischen Familie festzuhalten. Schon allein für unsere Kinder wollte ich die heile Welt erhalten. So führte ich einen hartnäckigen Kampf gegen Ungerechtigkeit, Gleichgültigkeit , Missgunst und Demütigung. Ich harrte aus bis zu der Phase des eigenen Zusammenbruchs, als Körper und Seele mir signalisierten: Bis hierin und nicht weiter, wenn dir dein eigenes Leben lieb ist. Nach 19 Jahren streckte ich die Waffen der Hoffnung und Liebe nieder und zog als besiegter Krieger in ein unbestimmtes Leben, um noch einmal ganz von vorn anzufangen.
Für mich war dieser Neubeginn einerseits die Rettung, doch andererseits sah ich kaum noch Zukunftsperspektiven. Das, was ich am meisten liebte, musste ich zurücklassen: meine Kinder!
In meiner Biografie wählte ich die gesamte Zeit der Ehe als den eigentlichen Schwerpunkt , denn diese Phase stellte die größte Herausforderung meines Leben dar. Auch wenn sich damals mit meinem Neuanfang ein Kapitel schloss, so sind die brennenden Narben für immer geblieben.
In gewisser Weise sehe ich meine Biografie als Mutmachbuch an, denn mein Leben war neben den Herausforderungen auch ein guter Lehrmeister. Ich sage aus fester Überzeugung: Meine Lebensreise bescherte mir etwas, das ich nicht missen möchte. Mit jedem Hindernis gewann ich ein immer größeres Maß an Kraft und Erkenntnis. Heute sehe ich das Dasein aus einem anderen Blickwinkel und weiß, wo die wahren Werte verborgen sind.
Schrieb ich die Biografie in erster Linie für Frauen in Krisensituationen, so denke ich, dass es auch für all jene gedacht ist, die so wie ich ständig auf der Suche sind nach dem Geheimnis des Lebens.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 2006-08-22. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).