Sonja Raab

Buchvorstellung: Das Flüstern der Geister - Gedichte und Geschichten

 

 Ein Buch über eine ungewohnte Wirklichkeit auf unserem Planeten, über die Welt der Geister, deren Gefühle und Werte.

Keine einfache Kost setzt uns Benatzky in ihrem poetischen Buch vor- und schon gar kein Nebenbeigeplänkel fürs bloße Amüsement. Doch wer sich darauf einlässt, fühlt hautnah das alte Verständnis über die wahre Natur unserer Erde, so, wie wir sie immer noch erfahren können, wenn wir nur bereit dazu sind.


In ihren Gedichten, Haiku und Kurzgeschichten berichtet sie von einer anderen Wirklichkeit unserer Erde, eine Wirklichkeit, wie sie in unserer modernen Welt meist verdrängt wird.

Verbunden mit denen die vor ihr gingen und mit zwei Kindern, die einen Teil von ihr weiter tragen werden, fühlt sie sich fest verwurzelt mit der Erde und will dennoch nach den Sternen greifen.

Als Schamanin hat sie nicht nur das Greifbare, Fassbare erlebt. Sie hat mit Krankheiten gesprochen, mit dem Tod gestritten, für sich und andere gebetet und geweint.

Als Dichterin gibt sie dem Ausdruck, was sie berührt, bewegt, sie vorantreibt und erschöpft.

Rolf Rothacher



Leseprobe:

Die Meisterin der Trance- oder wie eine Pflasterbrille entsteht


Ei jeijei, ei, Ei jeijei,ei, Ei jeijei, ei, Ei jeijei, ei, Ei jeijei, ei, Ei jeijei, ei, Ei jeijei, mit dem Kopf vor- und zurückschaukelnd zwirbelt sie dabei ein Pflaster um einen kaputten Sonnenbrillenbügel, tastend, schaukelnd, singend, Ei jeijei, ei, Ei jeijei, ei, Ei jeijei. Über dem rechten Auge eine durchsichtige Plastik-Piratenklappe, wegen der Operation vor ein paar Tagen. Sie ist so gut wie blind. Grauer Star.
Aber das scheint sie nicht sonderlich zu interessieren. Interessant dagegen sind die Pflaster und fasziniert schaue ich zu, wie sie immer wieder Pflaster zwirbelt, um die Brille, um die Finger, aufeinandergeklebt, wieder auseinandergerissen, hundertmal zwischen den Fingern gerollt und betastet. Auf dem Kopf zwischen ihren schwarzen kurzen Haaren kahle Stellen, an den Füßen alte Turnschuhe, einer mit rosarotem Schuhband, einer mit schwarzem Schuhband, eine Hose, die mit einem braunen Ledergürtel am schmalen Körper gehalten wird. ...

Aus dem Radio ertönt ein Lied von "DÖF": Da da da- aha aha aha - woraufhin sie schrill mit "Nein, nein nein!!!" antwortet. Ihre Stimme ist immer etwas schrill. Ich lache.
Gini ist ein Unikat.

Zwirbel, zwirbel, zwirbel, schaukel, schaukel, Kopf schräg, dann sagt sie todernst: "Brauchst a Watsch?"
Ich antworte: "Nein Gini, heute nicht mehr - vielleicht morgen." Sie nickt, lächelt, zwirbel, zwirbel, schaukel, schaukel, schaukel, eine kurze Bewegung um sich die klebrigen Finger an der Hose abzuwischen, zwirbel, zwirbel, schaukel, schaukel, mit der anderen Hand kurz getastet, ob die Zuckerbeutel noch in der kleinen Seitentasche des Fischerhutes auf ihrem Kopf sind. Ja, sie sind noch da; Zucker ist wichtig.
Schaukel, schaukel, zwirbel, wisch, tastend nach der ungewohnten Augenklappe - akzeptiert. Zwirbel, zwirbel, schaukel, schaukel, schaukel, Ei jeijei, ei, Ei jeijei, ei, Ei jeijei, ..... zur Entspannung.

Dann ein Griff nach hinten in die Hosentasche. Die neue Sonnenbrille von gestern sieht heute aus wie... naja, wie eine kaputte Sonnenbrille. Die Gläser sind irgendwo in ihren Taschen verschwunden, die Bügel mit Pflastern angeklebt. Tastend stellt sie fest: "Sonnebrille kaputt"! Gleichzeitig reisst sie die alten Pflaster runter, klebt sie wieder drauf, schaukel, schaukel, schaukel, schaukel, zwirbel, zwirbel, wisch, sie setzt sich die kaputte Sonnenbrille auf die Nase und dreht den Kopf wieder in meine Richtung. "I hob Di lieb. Wüst a Bussi?" Und schon wischt sie sich den Sabbermund am dreckigen T-Shirt ab und drückt mir einen leichten Kuss auf die Wange. Große Ehre.....

Autorenbiographie:

Sonja Benatzky, 1975 im niederösterreichischen Ybbstal geboren, ist dreifache Mutter, Schamanin, Künstlerin und Autorin. In ihren Gedichten, Haiku und Kurzgeschichten berichtet sie von einer anderen Wirklichkeit unserer Erde, einer Wirklichkeit, wie sie in unserer modernen Welt meist verdrängt wird.

Verbunden mit denen, die vor ihr gingen und mit drei Kindern, die einen Teil von ihr weiter tragen werden, fühlt sie sich fest verwurzelt mit der Erde und will dennoch nach den Sternen greifen.

Als Schamanin hat sie nicht nur das Greifbare, Fassbare erlebt. Sie hat mit Krankheiten gesprochen, mit dem Tod gestritten, für sich und andere gebetet und geweint. Als Dichterin gibt sie dem Ausdruck, was sie brührt, bewegt, sie vorantreibt und erschöpft.

"Mit den Händen in Farbe wühlen, bis mein Zorn, die Trauer, der Schmerz oder eine grenzenlose Freude sich abheben vom weißen Untergrund der Leinwand" , so sieht sie ihre künstlerische Arbeit.

Kontakt: www.sonjabenatzky.ch.vu

 

Bestellinfo

ISBN: 3-033-00899-2

Erhältlich bei: www.epikur.ch
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 2007-08-15. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).