Jan van Oosterbeek

Buchvorstellung: Du brauchst nicht Tischler lernen um ne Yacht zu bauen

 

  Hartnäckig hält sich in Seglerkreisen das Gerücht, über siebzig Prozent aller Bootsselbstbauten würden unvollendet abgebrochen. Dennoch werden auch hierzulande jedes Jahr eine beträchtliche Anzahl in Eigenleistung gebauter Yachten fertig. Meist dringt von diesen Erfolgen nur wenig an die Öffentlichkeit. In Du brauchst nicht Tischler zu lernen um ´ne Yacht zu bauen berichtet ein erfolgreicher Selbstbauer, der - wie der Titel schon sagt - weder Fachmann war noch ist, über seine Motivationen, Schwierigkeiten, Fehler und Fortschritte beim Bau einer Endurance 35.

Die Motivation zu dem Selbstbau entstand, als ein Bekannter sich anbot, dem Autor eine Rumpfschale in Ferrozement herzustellen - quasi als Lern- und Gesellenstück vor dem Bau seines eigenen Schiffs. Schnell stand van Oosterbeeks Entschluss fest: "Deine Fehler machst du lieber selber." Eine weitere Entscheidung erleichterte das Projekt, das immerhin gut zehn Jahre dauern sollte: Die Entscheidung zur bewussten Unvollkommenheit.

"So viel Professionalismus wie möglich und so viel Dilettantismus wie nötig."
Die Wahl des Baumaterials, Ferrozement, war bereits mit der Typwahl gefallen. Denn die Endurance 35, ein 35-Fuß-Langkieler, wurde von ihrem Designer Peter Ibold speziell für diese Bauweise konstruiert. Van Oosterbeek hält Ferrozement darüber hinaus für das Selbstbauermaterial schlechthin, denn abgesehen von den eigenen Arbeitsstunden verursacht es gegenüber anderen Baumaterialien sehr viel niedrigere Kosten.

Auch dies trug zu van Oosterbeeks Bauerfolg möglicherweise bei: der geringstmögliche Einsatz finanzieller Mittel in der Anfangsphase, um einen Verlust bei eventuellem Abbruch der Arbeiten klein zu halten. Diese Strategie behielt der Autor so lange bei, bis an ein Zurück gar nicht mehr zu denken war. Für ihn hatte dieses Vorgehen auch den Vorteil, öfter Arbeiten erledigen zu können, die eigentlich gar nicht an der Reihe waren, aber mehr Spaß machten und durch einen sichtbaren Fortschritt wieder motivierend wirkten.

Nacheinander löste van Oosterbeek so ein Problem nach dem anderen. Mit der gleichen Systematik hat er sein Buch aufgebaut: Absatz für Absatz werden die einzelnen Arbeitsschritte in der Reihenfolge festgehalten, in der er sie tatsächlich erledigte.

Du brauchst nicht Tischler zu lernen um ´ne Yacht zu bauen ist kein rein technisches Buch geworden. Auf nur 72 Seiten können natürlich auch nicht alle technischen Aspekte Raum finden. Stattdessen gibt der Autor persönliche Erfahrungen mit Material und Menschen preis und lässt den Leser so die Höhen und Tiefen seines Langzeitabenteuers miterleben.

Was mir persönlich in seinem Buch fehlt, sind weitere Fotos oder Skizzen, die den Baufortschritt anschaulicher werden lassen würden. Etwas mehr Emotionen wären dem Leservergnügen bestimmt ebenfalls zuträglich - van Oosterbeeks Sprache bleibt jedoch selbst in Momenten schlimmster Niederlagen immer sachlich-nüchtern und kühl.

Dennoch: Ob man als Leser nun selbst eine Yacht bauen, ausbauen oder auch nur wissen möchte, ob man nicht doch besser ein fertiges Schiff kauft - möglicherweise wird man nach der Lektüre dieses Buchs eine Antwort auf seine Frage gefunden haben.

aus Palstek - dem führenden technischen Wassersportjournal


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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 2008-09-04. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).