Kurzbeschreibung:
Die Öffnung der ostdeutschen
Grenzen im Herbst 1989 ruft in Achim Wossow die Erinnerung an die
Vergangenheit wach. Nur wenige Monate vorher hatte für den jungen Oberarzt
und seine Familie nach der Flucht ein neues Leben jenseits der Mauer
begonnen.
Nach der Wende läßt Wossow seinen Werdegang zum Arzt noch
einmal Revue passieren.
Dabei treten ihm die politisch bedingten
Unzumutbarkeiten der medizinischen Ausbildung und der Krankenhauspraxis
deutlich vor Augen. Er hatte erfahren, daß Systemkonformismus oft mehr wert
war als Kompetenz.
Inhaltsangabe
Achim Wossow, der
Romanheld, sitzt vor seinem Haus in Norwegen und läßt sein früheres Leben in
der DDR gedanklich Revue passieren. So erinnert er sich an seine Erlebnisse
bei einem der letzten Heilpraktiker, an eine Behandlung beim Allgemeinarzt,
bei einem Zahnarzt, in der chirurgischen Poliklinik und als Soldat in einem
Lazarett. Zurückblickend sieht er sein Studium, die Praktikumszeit auf einer
geschlossenen Station in einer Psychiatrie, seine Studentensommerzeit in der
Sowjetunion und schließlich seine ersten Berufsjahre im Krankenhaus aus
unterschiedlichen Blickwinkeln.
Als verantwortungsbewußter junger Chirurg
erlebt er in den letzten Jahren vor der Wende das ostdeutsche
Gesundheitswesen in seinem materiellen, personellen und moralischen Verfall.
Dabei treten ihm die politisch bedingten Unzumutbarkeiten der
Krankenhauspraxis deutlich vor Augen. Er mußte erfahren, daß
Systemkonformismus oft mehr wert war als Kompetenz.
Eigene, schmerzliche
und zumeist gegensätzliche Erfahrungen und Erkenntnisse lassen ihn, den
vormals so gelehrigen Schüler, Soldaten und Studenten, immer objektiver und
kritischer werden. Schließlich traut er keinem, und er glaubt nur noch das,
was er mit eigenen Augen sieht!
In seinem Bestreben, selbst ein
möglichst guter Arzt zu werden und in seiner Art, diesem Ziel alles andere
zu unterwerfen, stößt Achim Wossow schon sehr bald auf Hindernisse, trifft
auf einen skrupellosen und intriganten Widersacher, und in der folgenden
Auseinandersetzung bedient er sich sogar dessen eigener Waffen.
Schließlich gelingt es Wossow, das Krankenhaus zu wechseln. Endlich darf
er operieren, endlich spürt er: Es ist sein Fach – die Große Chirurgie! Sein
neuer Chef wird sein großes Vorbild. Ihm vertraut er sogar. Doch der
verschwindet in den Westen, weil er die gravierenden Mißstände nicht länger
mit aussitzen will.
Trotz des optimistischen, fast euphorischen
Ausganges hinterläßt der Autor dem Leser einen neugierigen Ausblick in die
Zukunft. Er entläßt ihn mit der Meinung des Romanhelden, daß ein
Verstreichen von Zeit allein... nicht zwangsläufig auch wirkliche
Verbesserung medizinischer Versorgung bedeutet.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 2004-11-06. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).