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Mona hat große Sorgen, denn ihre Ehe steht vor dem Aus. Während einer Feier lernt sie Mark kennen, der sie sofort in sein Herz schließt. Sie kann es kaum fassen, tatsächlich einem Mann begegnet zu sein, der alle positiven Eigenschaften in sich zu vereinen scheint. Doch entwickelt sich daraus wirklich das große Glück? Ein kurioses Liebesabenteuer … aufregend, dramatisch und skurril zugleich Leseprobe: In Windeseile steige ich in mein Auto und fahre in Richtung Heimat. Natürlich sind gerade jetzt alle Ampeln rot und vor mir tuckern die anderen Fahrzeuge herum, als wäre es Sonntag. Das ist immer so, wenn ich es richtig eilig habe. Roland ist mittlerweile längst im Dienst, das hoffe ich wenigstens und die Kinder sind schon seit drei Stunden allein. Endlich angekommen schließe ich schnell die Haustür auf. Jetzt aber los. Mark kommt um acht und ich muss vorher noch duschen und mich fertigmachen. Ein beißender, bestialischer Geruch kommt mir plötzlich entgegen und sofort tränen meine Augen. Ich renne in die Küche. »Ach du Heiland!«, entfährt es mir schockiert. »Was ist denn hier los?« Sabrina steht am heißen Herd und versucht gerade mit hochrotem Kopf, mit einem Schwamm das Ceranfeld sauber zu schrubben. Zucker ist in der ganzen Küche verstreut. Milch und Schokopulver zieren den Tisch. »Ich wollt uns einen Schokopudding kochen, aber die Milch ist übergekocht.« Sie schaut mich nur ganz kurz von der Seite an. »Wie siehst du denn aus?«, fragt sie dann abwertend. »Schön siehst du aus Mutti!« Andy bewundert mich wenigstens. Er sitzt vor seinem leeren Teller und ruft: »H u n g e r! H u n g e r! H u n g e r!«, und haut im Takt mit dem Löffel auf den Tisch. Ich werde weich, lasse meine Tasche fallen, wo ich grade stehe, nehme den Schaber und kratze erst einmal den Herd sauber. Nebenbei nehme ich meine Große in den Arm und sage liebevoll: »Das ist aber nett von dir gewesen.« Am liebsten hätte ich allerdings vor Verzweiflung rumgeschrien. Roland hat die Kinder heute in seiner Obhut gehabt, weil ich zum Friseur wollte. Er hat ihnen noch nicht einmal was zu essen gemacht. Ich kriege immer mehr Wut auf ihn. Das sieht ihm richtig ähnlich. Wahrscheinlich hatte er überhaupt keine Zeit dazu, nehme ich ihn gleich wieder in Schutz. Er hilft schließlich gerade den neuen Nachbarn beim Bau, wenn er Zeit hat, damit nebenbei noch Geld reinkommt. Das rettet uns allerdings auch nicht. Ich sehe ihn förmlich vor mir, wie er abgehetzt und fix und fertig zum Dienst eilt. Ich werde uns helfen! Ich werde die ganze verfahrene Situation retten. Schließlich liebe ich meine Familie und ich will für alle nur das Beste. Ein kurzer Blick zur Uhr genügt, um mich in Panik zu versetzen. Es ist bereits Viertel nach sieben. Aber ich beherrsche mich. Schnell koche ich einen neuen Pudding und schiebe Andy einen Teller voll vors Kinn. Sofort fängt er an, genussvoll zu löffeln. Sabrina hat plötzlich keinen Hunger mehr und will lieber später mit mir essen. »Ich muss aber noch mal weg«, erkläre ich gehetzt. »Ich hab´ heute noch ein Geschäftsessen und muss mich ganz furchtbar beeilen, denn ich muss noch duschen und mich umziehen. Um acht werde ich schon abgeholt. Komm mein Schatz, iss doch einen Teller Pudding mit deinem Brüderchen.« Ich stelle ihr einfach einen Teller voll hin. Misstrauisch schaut sie mich an, setzt sich dann aber und fängt an zu essen. »Du wirst abgeholt? Von wem denn?«, fragt sie mich mit vollem Mund, während ich alles schnell sauber putze. »Mark holt mich ab. Er geht auch mit.« »Mark? Was hat der denn mit unserem Geschäft zu tun?« Ich schaue Sabrina kurz an und sage: »Ach Mark geht einfach nur so mit.« Ja, dumm ist sie wirklich nicht, meine Tochter. Andy löffelt derweil weiter zufrieden seinen Pudding. Ich schaue auf die Uhr. Schon zehn vor acht, das schaffe ich nie! »Geht Papa auch mit?«, ruft Andy hinter mir her. »Nein, der hat doch heute Spätdienst«, erkläre ich noch im Gehen. Im Flur lasse ich bereits die Sachen fallen und steige schnell unter die Dusche. Ich schnappe mir das erstbeste Kleid aus dem Schrank, das zum Glück passend für den Abend ist, ziehe es an. Pumps dazu, eine andere Tasche, Wimperntusche, Rouge und Lippenstift, für mehr reicht die Zeit leider nicht mehr. Ich lege immer Wert auf ein gepflegtes Äußeres. Das macht man schließlich nicht von einer speziellen Lebenssituation abhängig. Das ist einfach Pflicht. Der Lippenstift musste genau dort sitzen, wo er hingehört, und zwar millimetergenau. Die Augen müssen strahlen und die Haare weich das Gesicht umrahmen. Sinn für Ästhetik hatte ich schon immer. Niemals würde ich unter diesem Level aus dem Haus gehen. Aber heute … Die Haare gehen zum Glück einigermaßen. Fertig! Allerdings auch mit den Nerven. Zehn nach acht. Ich schaue aus der großen Schiebetür vom Wohnzimmer. Mark ist bereits da. Er wartet im schwarzen 500 SL in der Einfahrt auf mich. Dann sieht er mich und winkt mir freudig zu. Schnell sage ich den verdutzten Kindern noch tschüss, gebe jedem ein Küsschen auf die Wange und schärfe ihnen ein, nichts anzustellen. Da Sabrina schon sehr selbständig ist, drücke ich ihr noch einen Zettel mit der Telefonnummer unserer Nachbarn für den Notfall in die Hand. Dann ziehe ich schnell die Tür hinter mir zu … |
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Der Beitrag wurde von Lisa-Doreen Roth auf e-Stories.de eingesendet.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 2018-03-23. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).