Andy Claus

Buchvorstellung: Tödliche Verführung

 

Die Ermittlungen in einer sadistischen Mordserie an hübschen, jungen Männern bringen Hauptkommissar Simon Berger, den Leiter der Kölner Soko „Kreuzigung", in die Nähe der Freikirche von Drago Bartory, Sektenchef und Mitglied in einem Geheimorden mit weltweitem Machtanspruch. Zur gleichen Zeit verlegt der eigensinnige Stricher Benny Stern seinen Wirkungskreis von Hamburg nach Köln und gerät in die Fänge der Sekte. Ausgerechnet Sandro da Romano, Bartorys Lebensgefährte, verliebt sich in Benny und Schwierigkeiten sind vorprogrammiert.
Unglaubliche Machtspiele, erbitterte Eifersucht und eine große Liebe finden im Schatten des mysteriösen Killers statt, bis jeder einzelne der Beteiligten unmerklich direkt in seine unmittelbare Nähe und damit in Lebensgefahr gerät. Die Handlung beginnt in Köln, setzt sich in einem alten Kloster in den Bergen Ungarns fort und der Showdown führt den Leser mitten in einen Hurrikan auf die Insel Mustique in der Karibik. Dabei bleibt der Serienkiller selbst geheimnisvoll und nicht fassbar. Wenn sich seine Identität endlich enthüllt, ist die Überraschung garantiert.
Tödliche Verführung ist ein spannender Psychothriller mit vielen überraschenden Wendungen. Andy Claus setzt ihre kriminalistischen Ambitionen fort und hat mit diesem Roman einen spannenden Erotik-Thriller geschrieben.




Webseite des Autors: http://www.andy-claus.de
Webseite des Romanes: http://www.church-of-realization.de

Leseprobe:

(Kapitel V, Abschnitt 5 aus dem Roman TÖDLICHE VERFÜHRUNG)

Sandro erwachte, weil er fror. Als erstes realisierte er den heftigen Schmerz in seinem Kopf, als nächstes die Dunkelheit, die lediglich durch ein diffuses Licht von irgendwoher gemildert wurde. Er spürte den harten Untergrund und wusste wenig später, dass er nur in Unterwäsche auf grob behauenen Steinen lag. Er tastete neben sich und fühlte eine feuchte Felswand. Wo war er und wie war er hier hergekommen?

Er schloss seine Augen wieder, das angestrengte Schauen verstärkte seine Kopfschmerzen. Trotzdem richtete er sich langsam auf. Jetzt bemerkte er auch bewusst diesen fürchterlichen Geruch, der ihm den Magen umzudrehen drohte.
Es herrschte absolute Stille, die nur hin und wieder durch das Getrappelt kleiner Füße und leises Fiepen unterbrochen wurde. Er rieb sich die Schläfen, dann seine Augen, die er anschließend wieder öffnete. Er gewöhnte sich nur langsam an die schwache Beleuchtung und erahnte einen Körper, der keine zwei Meter neben ihm lag. Von dort kamen auch die Geräusche, er erkannte flinke Bewegungen und wurde sich klar darüber, dass er eine kleine, in Fels gehauene Zelle mit Ratten und noch jemandem teilte, der nackt in einer Ecke lag und ihm den Rücken zuwandte. Dass die Nager sich an seinen Zellengenossen herantrauten zusammen mit dem grausamen Gestank ließen ihn erahnen, das der andere tot war.

Er sah sich nach der Lichtquelle um und erkannte, dass sie irgendwo außerhalb liegen musste. Das Licht fiel durch eine Gittertür in den engen Raum. Er stand auf und stieß mit dem Kopf an die Decke der Zelle.

„Au... verdammte Scheiße!“

Seine Stimme hörte sich hohl an, so als würde sie ihm gar nicht gehören. Die Schmerzen überfluteten vom Kopf her in Wellen seinen ganzen Körper und er war in der Bewegung erstarrt, um sie nicht noch mehr zu verstärken. Die kleinen, braunen Schatten wurden nun endgültig aufgeschreckt und machten sich durch das Gitter davon. Er zog den Kopf ein und ging leicht gebückt zur Tür. Er schaute hindurch und erkannte einen schmalen Pfad durch massiven Fels. An einem Nagel schräg gegenüber hing eine Grubenlampe, daneben gab es einen Durchbruch, in den er jedoch keine Einsicht hatte. Was war geschehen?

Er erinnerte sich an den Schlag auf seinen Hinterkopf, dann an nichts mehr.
So sehr er auch nachdachte, er konnte nicht nachvollziehen, was passiert war. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Tür wie erwartet für ihn nicht zu öffnen war, drehte er sich langsam um. Er wollte nicht wirklich nachsehen, was mit dem Menschen dort in der Ecke los war, andererseits wollte er es wissen. Er machte einen Schritt auf das Bündel zu. Die Haut war grünlich und wirkte verwelkt und faltig, an einigen Stellen sah er oberflächliche Wunden. Er mochte nicht darüber nachdenken, dass die Ratten an dem toten Körper genagt und diese hinterlassen hatten. Die langen Haare des Toten waren strähnig, die Arme über dem Kopf verschränkt.

Es kostete Sandro eine Menge Überwindung, sich dem Körper weiter zu nähern und die Hand nach ihm auszustrecken, während der Gestank ihm das Atmen fast unmöglich machte. Er zog die Leiche an der Schulter zurück und die Haut unter seinen Fingern fühlte sich pergamentartig an. Er rollte ihm auf die Füße, angewidert sprang Sandro zurück. Er konnte jetzt das Gesicht des Toten erkennen. Es war grün wie der ganze Leichnam, die Wangen eingefallen, seine Augen lagen wie Murmeln rund und lidlos in ihren Höhlen. Die Lippen hatten sich über die Zähne zurückgezogen, so dass es wirkte, als würde der Tote Sandro böse angrinsen.

Er erschauerte, das Grauen hielt ihn fest im Griff und er zog sich bis an die gegenüber liegende Wand zurück. Aber auch das war nicht weit genug entfernt. Er konnte den Blick nicht von den eingetrockneten, dürren Gliedmaßen abwenden, die unnatürlich starr angewinkelt waren, den spitzen Gelenken, die sich durch die scheinbar papierdünne Haut drückten und so gern er es auch wollte, er konnte nicht einmal schreien. Wieso hatte er das überhaupt sehen wollen?

Plötzlich war da ein Funke des Erkennens und er wusste auf einmal, dass es sich um die Leiche des vermissten Sven handeln musste. Aber konnte das sein?
Er war höchstens zwei bis drei Tage tot, sah man dann schon so aus? Sandro schrieb die äußerliche Veränderung der Leiche dem feuchten, salzhaltigen Klima in der Höhle zu.

Die Erkenntnis hatte zwei Dinge zur Folge. Einmal wusste Sandro nun, dass er sich in den Fängen des psychopathischen Mörders befand. Zum zweiten fragte er sich, warum er hier gelandet war, wo er doch so gar nicht dem Typ der bisherigen Opfer entsprach. Er hatte die Bilder gesehen, er war zu alt, zu muskulös und nur die langen Haare hatte er mit den Ermordeten gemein.

Außerdem, wieso lebte er noch? Wo hielt sich der Mörder auf und wo, zum Henker war diese verfluchte Höhle? Befand sie sich in der Nähe des Mutterhauses?

Etwas änderte sich. Er bemerkte es nicht sofort, aber als er es dann begriff, war die Panik von einer Sekunde auf die andere da. Die Grubenlampe wurde langsam, aber stetig dunkler. Bald würde sie verlöschen. Er rüttelte an der Tür, aber sie gab nur soweit nach, wie es die schwere Eisenkette mit dem soliden Schloss zuließ. Immer wieder stieß er gegen die Tür, die dabei entstehenden Geräusche dröhnten gespenstisch durch das jetzt schnell dunkler werdende Gewölbe.

Dann verlosch die Flamme endgültig. Schlagartig konnte Sandro die Hand nicht mehr vor Augen erkennen. Absolute Schwärze umgab ihn. Ihn und den Toten keine zwei Meter von ihm entfernt. Die Bilder, die er gesehen hatte, entstanden nun in seinem Kopf neu und sie waren effektvoll wie eigenständige Geister seiner Angst. Er zog sich wieder an die Wand zurück und nach einer Weile setzte er sich dort mit angezogenen Beinen hin. Seine Sinne spielten ihm einen Streich nach dem anderen. Bewegte sich in der Ecke etwas? Hatte er das leise Schaben gehört oder bildete er es sich ein?

Er war immer sicher gewesen, ein logischer Mensch zu sein. Aber mit Vernunft kam er jetzt nicht weiter. Auch wenn sein Verstand ihm zu vermitteln suchte, dass Tote tot blieben, hatte er Horrorvorstellungen der schlimmsten Art. Die Luft schien sich in seinem direkten Umkreis zu verdichten, seine Körperhaare richteten sich auf, als ob jemand direkt neben ihm stand. Heftig drückte er sich gegen die scharfkantige Felswand in seinem Rücken und nur der Schmerz sorgte dafür, dass er in diesen Augenblicken nicht komplett durchdrehte.

Er versuchte krampfhaft, Ruhe zu bewahren, begann laut von hundert rückwärts zu zählen und erschrak vor dem greisenhaften Klang seiner eigenen Stimme.
Nur langsam wurde er ruhiger und hörte bei sechsundzwanzig mit dem Zählen auf. Wieder umgab ihn diese beklemmende Stille. Er starrte in die Finsternis vor sich und seine Augen wurden bei seinen Anstrengungen trocken. Er begriff nicht, dass er nicht wenigstens Schemen erkennen konnte. Ob er die Augen geschlossen oder offen hatte, es war das gleiche Ergebnis.

Dazu kam, dass er jetzt, wo alle seine Sinne auf das Hören beschränkt waren, aus der Ecke des Toten ein leises Schmatzen und Wispern vernahm. Nach einer Weile wusste er, dass er sich das nicht einbildete und kam zu dem Ergebnis, dass es Insekten waren, die sich an ihrer unverhofft großen Mahlzeit gütlich taten.

Dann hörte er sie wieder. Die Ratten waren zurück. Er zog die Beine mit seinen nackten Füssen noch etwas mehr ein. Würden sie auch ihn anfressen?
Hatte es nicht schon Begebenheiten gegeben, wo Ratten kleine Kinder angenagt hatten? Er wusste nicht, ob das Märchen waren oder es diese Fälle wirklich gegeben hatte, jedenfalls machte ihn die Vorstellung nicht gerade ruhiger.
Dann spürte er etwas wie Fell, das an seiner Hüfte entlang strich und schrie auf. Er schlug und trat um sich, bedachte die Nager mit allen möglichen Schimpfworten und forderte sie unter Drohungen auf, die Zelle zu verlassen, bis er vollkommen erschöpft war. Er spürte, dass seine Kraft nachließ und er langsam müde wurde. Eine Weile kämpfte er dagegen an, dann schlief er trotz aller Bemühungen an den Wand sitzend ein. Allerdings übermannte ihn der Schlaf immer nur kurzzeitig, ehe er wieder hochfuhr und sich heftig schüttelte, um eventuelle Interessenten an seinem Fleisch zu vertreiben.

Er fror jetzt noch stärker, scheinbar war es draußen Abend oder Nacht geworden. Er zitterte, sein Körper war klamm und steif. Zwischendurch stand er auf, um sich in gebückter Haltung zu bewegen und achtete dabei darauf, die der Leiche gegenüber liegende Wand immer direkt in Griffweite zu behalten. Er schlotterte trotz der Übungen vor Kälte, hockte sich jedes Mal schnell wieder in seine Ecke und zog seinen Körper so weit zusammen, wie es ging, um sich selbst ein wenig Wärme zu spenden.

Gerade war er wieder in einen kurzen, unruhigen Schlummer gefallen, als ihn ein lautes Geräusch weckte. Er schreckte aus dem Schlaf hoch, der sein Gehirn trotzdem noch umfangen hielt wie ein Neoprenanzug einen Taucher. Nur langsam begriff er, dass es hell um ihn herum war. Und zwar um einiges heller, als die Grubenlampe es vorher geschafft hatte. Sein Blick fiel auf das diesmal perfekt ausgeleuchtete Gesicht des Toten und er schrak so heftig zurück, dass er sich den Kopf anstieß und in Folge sein warmes Blut spürte, dass sich einen Weg vom Kopf über den Nacken und den Rücken hinunter suchte, bis es vom Stoff seines Shirts aufgefangen wurde. Er starrte zur Tür. Das Licht kam aus dem Durchgang schräg gegenüber. Von dort kamen auch die Geräusche. Das konnte nur heißen, dass er nicht mehr allein war.

Der Einzige, der diesen Ort kannte war der Mörder. Sandro erhob sich und ging zur Gittertür. Hatte er etwas zu verlieren? Nein! Wenn er schon hier gefangen war und vielleicht sterben musste, wollte er wenigstens wissen, wer dafür verantwortlich zeichnete.

„Hey! Hey, wer ist da?“

Als keine Reaktion erfolgte, rüttelte er an der Tür, die schwere Kette mit dem Schloss klimperte.

„Verdammt, wer ist da? Komm zeig dich, du Arschloch!“

Er vernahm Schritte, ein Schatten war das Erste, das den Gang erreichte,dann folgte der dazugehörende Mann. Sandro starrte ihm entgegen, er konnte nicht glauben, was er sah.

„Du?“

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 2005-07-06. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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