Ingo Baumgartner
Ein Baumstamm
Das Samenkörnchen, das er sprengte,
Als grüner Keimling, frisch und jung,
Die Wurzelerde, die ihn tränkte,
Sind heute noch Erinnerung.
Der Jüngling, der nach vielen Jahren,
Die Rinde kerbte, wohl ein Herz,
Zeigt lang sich schon mit Silberhaaren,
Vergessen ist der Liebesschmerz.
Wie viele Winter, laue Lenze,
Genoss er mit und ohne Blatt?
Der Himmel schien ihm ohne Grenze,
Er trank sich an dem Lichte satt.
Nun sprengt die Sonne tiefe Klüfte,
Der Regen lockt den Moder her.
Doch spürt man noch des Harzes Düfte,
Denn Holz ist niemals lebensleer.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.04.2008.
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