Christiane Mielck-Retzdorff
Der Dichter
Die dunkle Wolke schlingt die Welt,
und ein trüber Regen fällt,
löscht die Lichter in den Herzen,
erstickt Lachen und auch Scherzen,
läßt die Liebe trostlos kümmern.
Der Mensch verschwindet in den Zimmern,
verschließt die Augen und die Ohren,
denn vor unsichtbaren Toren
hat das Böse Platz genommen
und kann nicht genug bekommen.
Gierig greift es Hab und Gut,
züchtigt Fragen und auch Mut,
foltert Phantasie und Denken,
will die ganze Macht zum Lenken.
Doch im stillen Kämmerlein
Seine Gedanken haben Flügel,
wehren ab den straffen Zügel,
und in seiner Phantasie
ruft er die Wesen der Magie.
Nur mit dem Papier und Schreiber
schafft er kecke Hexenweiber,
läßt die Geister auferstehen,
zaubert Elfen und auch Feen
und wird so zum Zaubermeister.
Täglich schafft er immer dreister,
und so gewinnt bald an Gestalt
eine Kraft, mächtig und alt,
genährt von Liedern und Gedichten,
verbrieft in vielerlei Geschichten,
und wird täglich immer stärker,
um zu sprengen diesen Kerker.
Die Hexen schwingen sich auf Besen.
Vernichtet nun die bösen Wesen!
Der Zauberer mit Urgewalt
die Blitze an den Himmel knallt,
und mit dem wütend tosend Wind
die Geister eilen her geschwind.
Die Menschen laufen schreiend fort,
doch nirgendwo ein sich’rer Ort.
Brüllend erhebt sich Phantasie
und bindet sich mit der Magie.
Ein lodernd Feuer wird entfacht
und verschlingt die böse Macht.
Ja, das war ein guter Krieg,
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.04.2008.
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