1. Das Versprechen / Die Beerdigung

Die Beerdigung oder das Versprechen

Nun stehe ich hier und soll etwas über dich sagen,
Soll ich es wirklich wagen?
Alex hat doch schon soviel gesagt,
Claudia hat sich auch schon gewagt.
Doch ich, ich kann nicht mehr als weinen,
Für andere mag es albern scheinen,
Doch was soll ich tun?
Kein Wort bring ich zu stande.
Außer das ich dir Danke,
Das ich dich liebe und vermisse,
Mein Herz bekommt ganz viele Risse.
Gehen lassen haben wir dich,
Ich hoffe du vergisst uns nicht.
Mittlerweile redet schon wer anders,
Doch ich stehe immer noch dort in Claudias Armen,
Ohne auch nur ein Wort zu wagen.
Ehe ich mich versehe sitze ich wieder auf meinem Platz,
Gefangen habe ich mich auch schon wieder fast.
Da spielen sie “Time to say Goodbye” und gehen Dir hinterher,
Ich folge dem ganzen Herr.
Weinend und schluchzend wieder in Claudias Armen,
Trauen wir zwei uns den Schritt zu wagen.
Den schritt zu deinem Grab,
Schön geschmückt ist  dein Sarg.
Rosenblätter nehmen wir uns und  schenken dir den letzen offiziellen Gruß,
Dann müssen wir auch wieder los.
Ich gab dir ein letztes versprechen,
Und das werde ich nicht brechen.
Ich pass auf  den großen auf, damit er irgendwann ,
Zu dir kommen kann.
Dann könnt ihr wieder über Felder rasen und über Bäume fliegen,
Ach das wird der große Lieben.
Ich hab ihm auch einen Gruß von dir bestellt,
Ich weiß, das ist nicht die große Welt.
Doch er stupste mich an und schnaubte zufrieden,
Ich weiß, er wird mal zu dir fliegen.
Doch erstmal durfte ich mich bedanken, mit einem Kuss auf seine wunderschöne Stirn.
Und ich wusste, dass ich das durfte wegen dir.
Er ist die einzige Verbindung zu dir und die wird mir keiner nehmen,
Es sei denn er will zu dir gehen.
Dann lass ich ihn zu dir galoppieren, mit Herz und mit Verstand,
Werde ihm alle Wände nehmen, und geben einen Brief mit auf die Hand.
In dem dann steht: Viel Glück und Liebe euch da oben,
Dort seid ihr richtig aufgehoben!

(c) by Jennifer Wilhelm