Stephanie D.
Der gefallende Engel
verflucht und in die Leere verschlagen.
Sein kleines Gesicht, vom Mondlicht erhellt,
weiße Federn nun vom Wind getragen.
Verirrt in der weiten Welt, gebrochen sein Stolz,
das Urteil traf ihn wie ein Stoß ins eigene Grab.
Verletzt stürzte er nun vom Himmel herab,
seine Flügel gebrochen, geschient mit Ebenholz.
Beschützen sollte er das unschuldige Erdenkind,
was er versäumte, sich nun in Lügen verfangen.
Er wollte wie Menschen sein, sein wie sie sind,
ein Fehler, ein Lügennetz, den er damit begangen.
Keine Menschenseele, keine schützende Hand,
verängstigt sitzt er nun in der Dunkelheit.
Niemand der ihn erlösst aus seiner Einsamkeit,
seiner Flügel beraubt sitzt er alleine im Sand.
Nun sehnt der Engel sich nach einen Licht,
doch dunkle Wolken vertreiben die Sterne.
Von stummen Tränen benetzt das Gesicht,
schaut er in die unendlich dunkle Ferne.
Seine gebrochenen Flügen berührt er verzagt,
mit ihnen zerbrach seine kleine Engels Seele.
Ein unterdrückter Schrei entflieht seiner Kehle,
er sinkt auf die Knie, von Verzweiflung geplagt.
Nun wünscht er sich, wie würden ihm vergeben,
seine Gefährten, geflügelt wie er es einst war.
Das Unglück, dass durch seine Fehler geschah,
will er zurück in sein einst himmlisches Leben.
Kann er ertragen, dieses schmerzliche Schicksal,
das Urteil ihn verband zu seinem irdischen Sein.
Tief in seinen inneren spürt er brennen die Qual,
das ihm das Herz zerbricht, als sei es ein Stein.
Ihm wurde alles genommen, es war nicht fair,
doch Nachsicht von ihnen erwartet er nicht.
Nun sitzt er dort, voller Sehnsucht nach Licht,
so blickt der gefallene Engel hinaus aufs Meer.
Er sieht nicht, dass jemand anderes trifft ein,
der Himmel hat ihm einen Boten gebracht,
Ganz plötzlich sieht er den hellen Schein,
der nun plötzlich erleuchtet die ganze Nacht.
Der gefallende Engel vor Schrecken erbebt,
voller Schmerz und Hass in seinen Herz.
Ein Erzengel der nun die Stimme erhebt,
„Nun fühlst du den gerechten Schmerz.“
„Gabriel, auch Engel der Rache genannt,
du hast mein schlimmes Urteil gesprochen.
Du bestrafst mich und hast mich verbannt,
du hast die Flügel und mein Herz gebrochen.
„Glaubst du, dass ich mich nicht bemühte,
ein Urteil zu fällen, das Gerechtigkeit entspricht?“
Der weise Blick Gabriels liegt voller Güte,
auf seinen doch so schönen Gesicht.
„Ich verbannte dich zu irdischem Leben,
vertrieb dich aus unseren himmlischen Reich.
Mein Auftrag ist aber auch, Gnade zu geben,
deshalb ist dein Schicksal mir nicht gleich.“
Nun lacht verbittert der verlorene Engel auf.
„Was soll es bringen, mein Dasein auf Erden?
Da nehme ich lieber meinen Tod in Kauf,
sagst aus Bestrafung soll Gnade werden?“
Da lächelt Gabriel kurz und spricht:
„Ich habe dir deine Flügel genommen,
aber begrabe deine Hoffnung nicht.
Trotzdem bist du doch weit gekommen.“
Nun spricht der Engel mit gebrochenen Mut.
„Ich weiß, dass ich deinesgleichen unwürdig bin.
Bin weder für euch, noch für Gott bin ich gut,
was hat mein Leben dann noch für einen Sinn?“
„Ich weiß, mein Urteil war hart, aber durchdacht,
dennoch hast du all meinen himmlischen Segen.
Leider hast du hast den Himmel Verrat gebracht,
dennoch kannst du dein eigenes Glück bewegen.“
„Gabriel, du sagtest du willst mir Gnade gewähren,
nun sag mir bitte Gabriel, was ist dein Gebot?
Wie kann ich den Menschen Gutes beschweren,
und meine Seele befreien aus der schmerzlichen Not?“
„Als gefallender Engel auf Erden ist es deine Pflicht,
zu schützen alle Menschenwesen, die Fehler gemacht.
Sei ihnen ein Freund und schenk ihnen das Licht,
dass ihnen erhellt den Weg in der dunklen Nacht.“
Seine Schuld muss er nun hier verbringen im Orte,
muss zeigen seine Güte und sein Geschick.
Der gefallene Engel vernimmt Gabriels Worte,
neue Hoffnung zeigt sich in seinen verlorenen Blick.
„Nach Gottes verzeihen möchte ich streben,
bis meine Seele ist von Unrecht rein.
Engel der Gnade ich möchte alles geben,
die Menschen bewahren vor Unglück und Pein.“
„Trau dich mein Engel deinen Weg zu gehen,
glaube an dich, auch in der schwersten Zeit.
Solange deine Hoffnung bleibt bestehen,
erhellt ein wunderschönes Licht die Dunkelheit.“
Die Worte von Gabriel klingen schon fern,
als der Erzengel seine Schwingen erbebt.
Am Himmel funkelt in der Ferne ein Stern,
während Gabriel ganz leise davon schwebt.
Sein kleines Engelsgesicht, vom Mondlicht erhellt,
weiße Federn werden nun leicht vom Wind getragen.
Die Hoffnung stirbt nicht, wenn er vom Himmel fällt,
nun muss der kleine Engel seinen eigenen Weg wagen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.05.2008.
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