Karl-Heinz Fricke

Die Stimme aus dem Jenseits

Ich bin der Hölle entronnen,
die man Erde nennt
und die man unter der Sonnen
als Gottes Schöpfung kennt.
 
Es hatte sich der Herr der Welt
die Erde anders vorgestellt.
Er hoffte aller Kreatur sei beschieden
ein Leben in Eintracht und Frieden.
 
Ich sah alle Kreaturen
im Wasser, der Luft und dem Land
in all ihren Konturen,
alle hab ich sie gekannt.
 
Und des Schöpfers Meisterstück
bestimmt der Kreatur Geschick.
Nimmt sich alles Recht zum Handeln,
zum Verwandeln und Verschandeln.
 
Der Mensch, er brennt und rottet aus,
errichtet stolz den Turm, das Haus.
Nimmt den Tieren ihren Raum,
was danach kommt, das sieht er kaum.
 
Er tötet gierig für Hab und Gut,
vergießt im Kriege fremdes Blut.
Er gibt sich klug und zivilisiert,
ist gut gekleidet und frisiert.
 
Ein Musterbild der 'Menschlichkeit',
jedoch zu jeder Zeit bereit
zu zerstören in Kriegeszeit
aus Machtgier und Bösartigkeit.
 
Er dünkt sich ein Freund der Natur,
doch kennt er seinen Vorteil nur.
Er möchte selbst natürlich sein,
leider trügt zu oft der Schein.
 
Das wilde Tier hat ihn erkannt,
ist schon vor Kindern weggerannt.
Tiere in der Gefangenschaft
erleiden lebenslängliche Haft.
 
Tiere, die sich unterwarfen,
verspüren Messer, die so scharfen,
oder verrichten Arbeit für ihn,
wenn sie Pflug und Wagen ziehn.
 
Für Nahrung stirbt der Ochs, das Schwein,
die Gans, das Huhn, das Fischelein.
Auch in der Heide und im Wald
todbringend seine Büchse knallt.
 
Bestie Mensch ist voller Lügen,
böser Taten und Intrigen.
Gewalt und Scheinheiligkeit
sind Zeichen seiner Gepflogenheit.
 
Von hier oben kann ich alles sehen,
was auf der Erde ist geschehen.
Schaudernd hat sich Gott abgewandt
und er bestraft sein Schöpferland.
 
Er schickt Stürme, Flut und Brand,
und der Mensch hat nicht erkannt
ob König, Meister oder Knecht,
dass Gottes Strafen sind gerecht.
 
Karl-Heinz Fricke  16.05.2008
 
 
 

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