Christina Schuftikus
Kompass
Du hast unsere Liebe bestimmt,
mir sogleich Freiraum gelassen.
Mein eigen Leben, ein Sorgenkind,
konnt´ ich durch dich verlassen.
Ich brauchte dich nur anzufassen,
schon hast du die Richtung gegeben.
Konnte mich stets auf dich verlassen,
dich wenden, mit dir leben.
Du hast dich nach mir gerichtet,
obwohl du mir die Richtung gabst.
Hast auf dein Leben verzichtet,
ohne dass du nach Rückgabe fragst.
Mir gefiel der Blick
von oben herab.
Du erlagst meinem Überblick,
Du erlagst meinem Überblick,
es schreckte mich ab.
Immer gleich bleibende Form,
keine Veränderung in Sicht,
hast gelebt nach der Norm,
es genügte mir nicht.
Als ich dich gedanklich fallen ließ,
drehte ich ihn um, den Spieß.
Die von dir gehasste Art, wortgewandt,
hatte dich in meiner Hand.
Trotz deiner eigenen Waffe,
haben meine Spitzen getroffen.
Obgleich ich Sorgen dir verschaffe,
bist du abermals am Hoffen.
Es tut uns beiden im Herzen weh.
Doch bis ich sie in Unschuld wasche,
bis ich es eigens versteh,
steck ich uns in meine Tasche.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.05.2008.
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