Drei junge Burschen auf der Walz
trippelten fröhlich durch die Pfalz.
Es führte sie ihr Wandern
von einem Ort zum andern.
Sie pennten in Scheunen und Ställen,
in der Dunkelheit und im Hellen.
Nur selten sahen sie ein Bett,
das man nächtlich gerne hätt'.
An einem regenreichen Tage
waren die Mücken eine Plage.
Sie sahen auf einer Bergeshöh'n
ein altes Nonnenkloster stehn.
Hoffnungsfroh mit viel Geschnauf
kraxelten sie den Berg hinauf.
Klopften an das große Tor,
und eine Nonne trat hervor.
Männer sah sie sehr lange nicht,
ein Leuchten durchfuhr ihr Gesicht.
"Ich hole schnell die Oberin
weil ich nur eine Nonne bin !"
Es sprach wohl gegen die Vernunft,
doch sie bekamen Unterkunft.
Sie waren darauf gespannt,
ob man Arbeit für sie fand.
Die Oberin erschien ihnen nett,
und sprach, " dass sie auch Arbeit hätt'.
Es gäbe allerhand zu tun,
und hinterher könnten sie ruh'n.
Junge Nonnen seien zu ignorieren,
manche von ihnen könnten verführen
und der Versuchung unterliegen,
und wohlmöglich Kinder kriegen.
Schwellt einer von ihnen der Bauch,
gibt es drastische Strafen auch !"
Die Drei versprachen feierlich:
"Die Nonnen sehn wir einfach nicht !"
Einige Monate gingen ins Land,
als man bei einer Nonne fand,
dass sie ein Baby in sich trug,
der Oberin war das Schuld genug.
Sie rief die Burschen in ihr Kontor
und schimpfte laut: "Was geht hier vor ?
Melde sich der, der es gewesen,
dem werde ich die Leviten lesen !"
Als keiner sagte ein Sterbenswort
fuhr sie ungehalten fort:
"Alle drei werdet ihr entmannt,
mit Methoden, die euch unbekannt.
Es wird euch schlecht bekommen,
das Glied wird Jedem abgenommen.
Ihr werdet ganz einfach Eunuchen
und ihr werdet mich verfluchen !"
Der Erste war ein Tischlergeselle,
mit einer Säge auf die Schnelle
sein bestes Stück zu Boden sank,
das so schön geformt und lang.
Der Zweite war ein Schneiderlein
und mit einer Schere fein
einmal schnipp und einmal schnapp,
da war sein ganzer Stolz schon ab.
Der Dritte nur darüber lachte,
was man mit ihm wohl machte ?
Als Bonbonmacher von Beruf
er gar süße Sachen schuf.
Karl-Heinz Fricke 03.07.2008