Harry Schloßmacher
DER TOD-Teil 3 'Pechzeit'...Leichenberg_Händchenhalten...Galgenhumor
Oder: KEINE VERDRÄNGUNGSRITUALE DES TODES MEHR
(Aphorismen/Gedankensplitter)
Kleines Vorwort:
... Ähnlich einem 'schlimmen Krebsbefund' werden sich hier die Geister scheiden:
- Der Eine will auf jeden Fall 'die Wahrheit' wissen - erfahren, wo er dran ist und wie es ehrlich um ihn steht.
- Der Andere will das garnicht - er blockt ab, verdrängt lieber (z.B. den Tod wie überhaupt die ganzen Schwächen eines biologischen Körpers) und läßt es einfach geschehen.
So wird es auch bei meinen Aphorismen diese 2 'Resonanz-Lager' geben...
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> In der 'Pechzeit' (im Sinne von 'Pech gehabt' - das ist die Zeit, als Menschen noch nicht IM DIESSEITS (!) ewig leben konnten) war es wirklich nicht einfach, zu leben. Jeder
schleppte den Tod mit sich...wie eine Zeitbombe, die jeden Moment, jedes
Jahr hochgehen konnte. Ein dauerndes Problem ohne Lösung - eine
tiefschwelende Wunde im Innersten des Menschen...
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> Bei derzeit rund 8 Milliarden (Mia) Erdenbewohnern fällt es nicht auf,
daß bereits (sehr grob geschätzt ! - lasse mich daher auch gerne korrigieren) 4 Milliarden Bios ( = Menschen mit biologischen Körpern) bis heute gestorben sind .
Ein viele Kilometer hoher Leichenberg - er wäre wohl der größte Berg der Erde... Und das dürfte wohl reichen !
Ein System, das nur auf einem solch hohen Leichenberg Positives entfalten
kann, ist ein zutiefst schlechtes, äußerst unmenschliches. Ist ja klar.
Wenn es bislang zumindest genetisch berechtigt war, so müßte jetzt aber des Tötens Schluß sein...
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> Wenn Bios - "die zukünftigen Leichen" - großartig Pläne schmieden und sich
des Lebens freuen, dann ist das ein Touch Makaberei und fast schon
Galgenhumor:
- Da arbeiten viele seltsamerweise an Plänen, deren Realisierung - zumindest
Vollendung - sie persönlich nicht mehr erleben werden (u.a. bei
langfristigen Raumfahrtprojekten und All-Erkundungen). Das muß doch höllisch
seelisch schmerzen, denn jeder will die Früchte seines Tuns auch erleben +
genießen. Und gerade Forscher sind äußerst begierig auf (qualitativ) neue
Erkenntnisse.
- Da werden Galas und viele andere rauschende, luxuriöse Feste gefeiert,
obwohl der Tod bei allen Teilnehmern die Oberhand behält ... (Und das ist
wirklich kein Grund zum Feiern)
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> ...bis zum letzten Atemzug saß der Partner bei ihm/ihr und hielt die
Hand... Dies ist zwar besser und netter anzusehen, als wenn niemand
dabeisitzen würde. Aber "das Ding" ist es ja nun auch nicht; denn das
Hauptübel 'Tod' BLEIBT für den Sterbenden.Wenn man fühlt und weiß, nun für
alle Zukunftszeiten das Zeitliche zu segnen - dann hilft auch Händchenhalten
so gut wie garnicht, oder?.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.07.2008.
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