• 16.07.2008
  • Kategorie "Natur" (Gedichte)
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Silvia Milbradt

Reale Vision

 
 
 
Für mich war`s  früh, für Sie schon spät,
gebannt stand ich am Hang,
umklammerte den Eisensteg,
das Blut suchte einen schnelleren Weg,
was ich als atemlos empfand.
 
Ein Naturschauspiel von feinster Art
das einem Gemälde glich,
ein Jahrtausend altes Felsmassiv
das nur den Wassermassen wich,
Geschichte in den Stein gebrannt,
was Ewigkeiten mit dem Sein verband.
 
Geblendet  starrten alle in die glutrot Schöne,
welch` fremde Macht Sie da verwöhnte,
hofften es geht nicht allzu schnell vorbei,
diese himmlische Farbpaletten Gauklerei.
 
Die Schlucht fing nun zu brennen an,
gemächlich zog das Wappentier Bahn um Bahn,
ein „O“ raunte durch die Menschenmenge,
wohl dem der fort von dem Gedränge.
 
Der Feuerball hatte alles in der Oberhand,
verschluckte den Canyon her vom Rand,
von ockerbraun ins purpurrot
 tauchte Sie die Felsen ein,
der Gipfel hoch, noch zinnoberrot
schimmerte nun wie Wein.
 
Noch leuchtete es vom Colorado her,
doch nach und nach wurden Berge leer,
lockte Farbenschwarm in unendlichem Spiel,
hocherbauende Stille bevor Sie fiel.
 
Ein namensloser, göttlicher Schauer,
fortwährend gesegnet der Erbauer,
kaum merklich verlor sich Ihre Spur,
ein jeder ruhte
wurde eins mit Sich
und der Natur.
 
 
©Silvia Milbradt               7/08
 

Dieses Gedicht entstand durch Anregung eines Autors, welcher das Tageslicht wunderschön in ein Gedicht verpackte.
Ich selbst durfte im Jahre 2006 den Sonnenunter/aufgang am Grand Canyon miterleben. Für mich ein unvergessliches Erlebnis und ich hoffe das es mir gelingt, die Leser ein Stück mitnehmen zu können. Liebe Grüße an Alle! Eure SilviaSilvia Milbradt, Anmerkung zum Gedicht

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