Rita Bremm-Heffels
Nachtgestalten
Müde bin ich, geh' zur Ruh
mache beide Augen zu.
Doch kaum bin ich wonnetrunken
seelig in den Schlaf gesunken,
kommen sie aus allen Ecken,
die Gestalten - mich erschrecken.
Düstre Mauern, tiefe Keller,
und ich renne immer schneller,
doch ich fühle es mit Grausen
daß sie hinterher mir sausen.
Ihre Arme wie zerronnen,
die Figuren ganz verschwommen,
und Gesichter nicht zu sehen,
nur in weißen Nebeln wehen.
Habe Angst daß sie mich kriegen,
wünschte mir ich könnte fliegen,
lieber Gott, so hilf mir doch -
endlich - da - ein Mauerloch.
Will mich da ganz schnell verstecken,
will entkommen diesem Schrecken.
Schweiß rinnt mir aus allen Poren
und mein Blut pocht in den Ohren.
Glaub' mich nun in Sicherheit,
hoffe, Hilfe ist nicht weit -
doch , oh Graus, da schaut's herein
ein Gesicht, bleich mit Gebein.
Drücke fest mich an die Wand,
näher kommt die weiße Hand,
höre dann den schrillen Schrei,
wache auf : ES IST VORBEI!
Vorheriger TitelNächster TitelGuten Morgen, auch heute Nacht haben sie mich nicht gekriegt - aber ich weiß : Sie kommen wieder!Rita Bremm-Heffels, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.02.2002.
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