Wolfgang Luttermann
Ich sah das Licht.
Mal hat das Schicksal zugepackt
so ist es nun mal eben,
ich hatte einen Herzinfarkt
und rang so um mein Leben.
Gevatter Tod stand schon bereit
ich sah ihn lächeln, an meines Lebens Grenze
wie es schien, war es noch nicht die Zeit,
so schlich er fort, mit seiner Sense.
Doch was die Natur noch nicht geschafft
durch alle Ihre Wunder,
das packt mit links, gewisse Ärzteschaft
mit Wissenschaft profunder.
Für einen Bypass diagnostiziert,
das war auch preislich kein Verdruss
hat`s Ärzteteam sich engagiert
für mich hieß das, in der Brust einen Reißverschluss.
Da ich das garnicht lustig fand
sprach der Oberarzt aus der Mitte,
wir setzen eben ein, zwei Stents
wenn sie sterben möchten, bitte.
Ich sagte diesem chefarzt Knopf
der fluchs dann auch entschieden,
zerbrech`er sich mal nicht meinen Kopf
soll`s sein, ruh ich in Frieden.
Man brachte mich ein ein Behandlungszimmer
ohne dass ich zedern konnte,
dass die Herzverstockung wird nicht schlimmer
mir Stents zu setzen, mit der Sonde.
Das niemand auch von Gewissensbissen getrieben
falls einer mal das schlecht überlebt,
wurd`ein Papier von mir unterschrieben,
dass dann die Schuld nicht angestrebt.
Narkose habe ich nicht bekommen
ich hat mein Herz noch schlagen sehn,
plötzlich war alles weg, verschwommen
mein Herz blieb einfach stehn.
Da sah ich mich im kurzen Hemd
schwebend über den Köpfen vom Personal,
was ich da sah, war mit voll fremd,
auch irgendwie egal.
An der Wand sah ich ein helles, gelbes Licht
wieder und wieder sah ich zu , wie die Ärzte mich defibrilliert
keine Schmerzen und scheinbar kein Gewicht,
hat ich mich schon halbwegs auf den warmen,
gelben Eingang, konzentriert.
Ich hörte das Klingen von Harfen
das tönen von einer Schalmei
als wär ich im himmlichen Hafen,
so schön klang die Melodei.
Es zog mich magisch hin zu dem Strahl
wohin auch immer er hätt` mich geführt,
was unter mir geschah, war nicht meine Wahl
und hab` davon auch nichts gespürt.
Wie lange es gedauert, konnte ich nicht wissen mehr
dorch Hypoxie entstand eine Art Erinnerungsverlust
die Frau mit dem Defi war schweißgebadet sehr
nach fünf Rückholversuchen stand sie schon im Frust.
Da sind sie ja wieder, was machen Sie denn für Sachen
sprach die Frau Doktor zu mir, legt den Defi hernieder
ihr war nicht zum Lachen,
Sie hatte den Schreck noch in den Gliedern.
Zurück zwar im Leben, doch unbewusst
die Hälfte meines Wissens, was ich erlernte
dass ich das meiste im Leben nicht mehr gewusst,
fiel der Vergessenheit zur Ernte.
So entschied wer oder was auch immer
damals vor 9 Jahren ungefähr
in diesem Behandlungszimmer
dass ich noch nicht reif für die Ewigkeit wär.
damals vor 9 Jahren ungefähr
in diesem Behandlungszimmer
dass ich noch nicht reif für die Ewigkeit wär.
Beruflich war alles zu Ende
vergessen hatte ich dabei zuviel
nun musste ich leider zu früh in die Rente
mit halber Kraft und Geist arbeiten
entsprach nicht meinem Stil.
Bis heute habe ich alles zurück erlernt
doch kommt nochmal das Licht, treff ich die Wahl
nun bin ich von Alter´s her dem System zu weit entfernt
ohne Angst und Befürchtung, folg ich dem Strahl.
W.L.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.07.2008.
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