Gerald Eichler

Arztbesuch

Leicht geschwängert ist die Luft,
denn ein jeder hat‘n andern Duft.
Man wartet ab in diesem Dunst
und hofft nun auf der Schwester Gunst.  
 
Vom Freundeskreis tritt jemand ein,
der kommt natürlich noch vor dir rein.
Geschickt wird deine Akte von oben,
weiter unten wieder reingeschoben.  
 
Nun ist noch ein Bekannter reingekommen,
da wird es auch nicht so genau genommen.
Nun liegen bald die Nerven blank
und ich werd jetzt erst so richtig krank.
 
Oder hat man mich gar vergessen,
hätt ich sonst noch hier gesessen?
Langsam wird‘s zum schlechten Traum,
in diesem brechend vollen Raum.
 
Nach ein paar Stunden Wartezeit,
denkt man, nun ist es bald so weit,
da bittet die Schwester um etwas Geduld,
der Arzt muss weg, ein Unfall ist schuld.  
 
Der Arztbesuch wird dann zur Qual,
so ergeht es mir fast jedesmal.
Ich leide dann an einer Übelkeit,
in dieser überfüllten Räumlichkeit.
 
Nun merk ich, wie ein Anfall anrollt,
Geduld hab ich schon gebührlich gezollt.
Ich hole tief Luft und lehn mich zurück,
der Blutdruck steigt, ich werd gleich verrückt.
 
Es ist für mich immer ärgerlich,
denn hinterher ärgere ich mich.
Irgendwas mach ich nicht richtig,
oder bin ich für sie nicht wichtig?
 
Ich bin leider kein Privatpatient,
für mich kriegen sie zu wenig Eurocent.
Folglich bin ich verschwindend klein,
drum kommen die Andern vor mir rein.  
 
Auf einmal merk ich, wie geschwind,
weggeblasen die Schmerzen sind.
Ich kann plötzlich wieder gehen,
als wäre nie etwas geschehen.
 
So einen Arzt wünscht sich jedermann,
weil man ohne Doktor auskommen kann.
Aber sollte es wieder mal so weit sein,
dann schau ich einfach mal wieder rein.
 
Doch am besten man bleibt gesund,
man erspart sich so manche Stund,
in diesem überfüllten Zimmer
und zehn Euro spart man immer.  

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