Früher war ich schlank und flott,
konnte hopsen übern Zaun,
heut jedoch hör ich nur Spott
und hoch hüpfen kann ich kaum.
Muss mir langsam Gedanken machen,
weil mein Gewicht ist Widersinn,
kann schon nicht mehr drüber lachen,
wie krieg ich das bloß wieder hin.
Schließlich hab ich Anlauf genommen,
Schnaps und Bier sind längst Legende,
weit bin ich zwar noch nicht gekommen,
doch ich will und spuck kräftig in die Hände.
Augenblicklich purzeln meine Pfunde,
schau ich so an mir runter,
noch nicht richtig in dieser Runde
und das stimmt mich nicht munter.
Schroff geh ich an die Sache ran,
übe Verzicht bei allem Süßen,
reiß mich zusammen von Anfang an,
um es später nicht zu büßen.
Jedes Kilo hat seine Geschichte,
sie zu schildern fällt mir sehr schwer,
drum schreib ich auch keine Berichte
und das Blatt Papier bleibt leer.
Resignation macht sich allmählich breit,
ich werde und werde nicht schlank,
ich bin doch nun schon zu allem bereit,
das macht mich auf die Dauer noch krank.
Gestern hab ich mich gewogen
und extra die Brille aufgesetzt,
doch die Wage hat mich betrogen
und ich bin heute noch entsetzt.
Und wieder hab ich zugenommen,
paar Pfunde mehr, gemäß der Wage,
darüber war ich sehr benommen,
in meiner so hoffnungslosen Lage.
Wo bleibt blos das Lastendefizit,
inmitten dieser Abspeckaktion,
doch ohne ein eisernes Prinzip,
ernte ich mehr Spott als Lohn.
Essen ist Fluch und Segen zugleich,
doch ohne geht es leider nicht,
ob du nun arm bist oder auch reich,
quälen kann jedem das Übergewicht.
Zu hoch erscheint mir diese Hürde
und ich fühle mich manchmal so leer,
wenn es doch nicht so schmecken würde,
wäre das Abspecken gar nicht so schwer.
Zu stark ist der innere Schweinehund,
mit seiner steten Verführungskunst,
er führt mich ständig in Versuchung,
bis ich unterliege, seiner Gunst.
Den muss ich schleunigst überwinden
und nicht mehr weiter auf ihn hören,
dann werden auch die Pfunde schwinden
und niemand kann sich daran mehr stören.