Gerald Eichler

Der Milchmann

 
Jeden Sonntag um sieben Uhr
und da blieb meine Mutter stur,
musste ich zum Milchmann laufen,
um frische Kuhmilch einzukaufen.
 
Der Weg dorthin war interessant,
ich hielt kleine Vögel in der Hand
und ich fand auch schöne Dinge,
wie Taubenfedern und Hühnerringe.
 
Daraus konnte ich später allenfalls,
etwas basteln, für meinen Hals,
oder gar zum Weihnachtsfeste,
dafür nahm ich sowieso das Beste.
 
Erreichte ich den Milchmann dann,
stellte ich mich erst mal hinten an,
dann war ich dran und gab ihm die Kanne,
und dann bemerkte ich meine Panne.
 
Beim Trödeln hab ich das Geld verbasselt
und mir damit meinen Tag vermasselt,
denn wäre ich ohne Milch heimgekommen,
 Mutter hätte mich in die Mangel genommen.
 
Doch der Milchmann erkannte die Lage
und wusste von meiner Plage,
er füllte die Milch trotzdem hinein,
um etwas zu lindern meine Pein.
 
Er sprach zu mir mit tiefer Stimme,
die frische Milch ist nun da drinne,
doch die musst du aber noch bezahlen
und schon begannen neue Qualen.
 
Totzdem lief ich fröhlich und frei
und drehte die Milchkanne dabei,
immer wieder kreisend herum,
bis der Henkel riss, ach wie dumm.
 
Den Griff hielt ich fest in der Hand,
doch die Kanne flog an die Wand
und die Milch spritzte wie wild,
es sah aus wie ein abstraktes Bild.
 
Die Milch war futsch, die Kanne verbeult,
ich saß an der Straße und habe geheult,
da kam mein Vater um die Ecke gerannt
und hat die Situation sogleich erkannt.
 
Vater sagte, das macht nichts mein Sohn,
wir kaufen eine Neue, gleich Morgen schon,
nun mussten wir uns eine Kanne ausleihen
und mein Vater konnte mir nochmal verzeihen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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