Christopher Moser

Lebens.Reflektion

Die Kindheit hat uns einst gelehrt,
Respekt zu haben vor dem Leben,
Weil nichts auf Erden ewig währt;
Man sollte andern stets vergeben.
Die Postmoderne lehrt uns nun:
Nur Blut ist gut! Es lebt der Zaster!
Es schert sich keiner, was wir tun -
Wir steh'n auch noch zu diesem Laster!

Man schalte nur die Glotze an
(den hassgeliebten Flimmerkasten!),
Liest Tote in Afghanistan
Und drückt die vielen Wegschalt-Tasten.
Es ist für uns schon zu gewohnt,
Als dass es uns noch stören würde.
Und falls es sich dann doch mal lohnt,
Ist Mitgefühl die erste Hürde!

Zwar ist man nachher fassungslos,
Ob dieser schrecklich Greueltaten.
Und doch sagt dann die Mutter bloß,
Sie brauche Geld vom Automaten.
Natürlich liegt der Ort so fern,
Man hat die Opfer nie gesehen.
Und trotzdem hört man es so gern,
Es sei was Schreckliches geschehen.

Es ist der Schmerz, der fasziniert.
Er lässt den eigenen vergessen.
Und falls man es dann doch riskiert,
Sich mit den anderen zu messen,
Dann ist es stets das eig'ne Leid,
Dem wir mehr Wichtigkeit beimessen.
Da gibt es keinen großen Streit,
Denn alles and're wär' --- vermessen?

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.09.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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