August Sonnenfisch
Spiel mir das Lied von der Liebe zum Leben
Spiel mir das Lied von der
Liebe zum Leben
Spiele mit den Figuren
dieses TANZES,
lausche seinen Melodien mit
deinem Blut, goutiere
seine Rhythmen -
jenseits von allem Wollen
und Sollen!
Kokettiere mit ihnen,
liebele mit ihnen ...
bis deine Seele und dein Sinn
sie im Leib
aufs Neue erfinden.
*
Spiele mit den sich gebärenden Farben
und Formen
en deiner STAFFELEI - bis
dein Auge und deine Seele
sie wissen!
Spiele mit ihnen wie
die Narren
und die Kinder -
die den inneren Musen nur lauschen.
*
Spiele mit deinen GESCHICHTEN
über dein Leben:
mit diesen Quälgeistern, von
denen du besessen:
Duchleide die schmerzlichen Gefühle
des Kindes in dir!
Fühle sie aus!
Kehre um, was so Viele
vor dir und mit dir
schon lange gedacht -
und lausche der Weisheit in dir!
*
Spiele mit dem ALLTÄGLICHEN
aus deiner
Liebe zum Leben!
Bringe Routine und Pflichten
in einen Dialog mit dem
lebendigen Strom!
*
Spiele mit den DIFFERENZEN
zwischen dir
und deinen Nächsten!
Fühle eure Gefühel,
schaue euer Brauchen, Wünschen und Bitten!
Spiele mit den POLARITÄTEN
in deiner Ehe!
Ohne Imperativ
und ohne
einen Richtspruch!
Werde all dem inne,
was ist.
Spiele mit dem FREMDEN
in dir und in mir!
Sei ihm ein Gasthaus.
Kreiere die DUETTE
des Augenblicks!
Atme in den Dialogen des Atheners:
deine These - meine These -
und ein Drittes:
unsere Synthesis!
*
Spiele mit deinen TALENTEN,
die als Knospen auf
den Frühling deines Spieles
nur warten:
im Dornröschen-
schlaf warten.
Erfreue dich ihrer Blüten
und Fruchte!
*
Spiele mit deinen SCHATTEN:
begegne ihnen in
der Kühnheit eines Orpheus:
... mit dem Spiel seiner
Lyra öffnet
und betritt er den Hades:
das Reich
der Toten!
Fühle und fühle aus, was ist!
Und kehre um,
was dich
denkt und denkt!
*
Spiele mit dem, was du
zur Stunde NICHT WEIßT:
goutiere dein Fehlen und Suchen
in der Weisheit eines Narren
und jongliere mit
dem möglich Unmöglichen in der
Geistgegenwärtigkeit
eines Clowns ...
bis plötzlich der nächste Schritt
sich zeigt.
Niemand weiß, wann.
*
Erschaffe dich selbst, o sterblich
unsterblicher Mensch:
erschaffe dich
selbst im göttlichen Spiel!
(c) August Sonnenfisch, 3. August 2003 ff
Siehe dazu auch das Sonnenfischgedicht
"Der Genius in dir und in mir".
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Friedrich Schiller (1759-1806):
"Der Mensch spielt nur,
wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist,
er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt."
Quelle von 1795: "Über die ästhetische Erziehung des Menschen",
15. Brief, Seite 93.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.09.2008.
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