Inge Offermann
Gartenwelt
Die dreistämmige Trauerbuche
bildet eine grüne Laube
aus überhängenden Zweigen,
wodurch ein Weg vorbei
an Magnolien und Tulpenbäumen
zum Seerosenbecken führt,
in dem sich weiße Knospen
der Septembersonne öffnen.
Licht ruht auf rotweißen Beeten
aus Begonien und Calla,
die halbmondförmig
eine Grünfläche einfassen.
Ein bunter Hang aus
Glockenblumen, Salbei
Husarenknopf und Zinnien
steigt zum Gewächshaus an.
Die Orangerie säumen
blaublütige Bleiwurzbüsche,
hinter dem Lebensbaum
ragt die verblühte Agave,
neben glattrindigen Orangen.
Am Torweg zum Schlossgarten
blüht goldgelbe Cassia
im Topf vor der Umsiedlung
ins Winterquartier.
An Spalieren ranken
weißlila Passionsblumen
mit dichtem Blattwerk.
In der Nähe einer Pergola
präsentiert sich Dahlienfeuer
in verschiedenen Farben,
Schautafeln informieren
über Herkunft und Züchtung.
Morgenstille im Schlosspark.
Wenige Menschen sind unterwegs:
Eine Frau bei Atemübungen,
Gartenarbeiter, Spaziergänger,
ein Obdachloser schläft tief
auf einer Parkbank.
Farngrün, Herbstblätter und
rosige Storchschnabelblüten
bedecken die Senke bei
der verborgenen Grotte.
Das Denkmal von Hermann
und Dorothea ist noch
in frühe Schatten getaucht.
Von Wassersäulen rieseln
silberne Rinnsale auf
auf steinigen Grund.
Am See sammeln sich
Enten und Gänse
zum morgendlichen Bad.
Vom verlassenen Spielplatz
weht Buchsbaumgeruch,
an Vergänglichkeit erinnernd.
Das Gelb der Linden schenkt
dem noch verträumten Park
eine freundlich heitere Note.
Über allem der Schlossturm,
das Wahrzeichen dieser Anlage.
Gartenwelt einer Stadt,
zum Verweilen und Erholen.
Karlsruhes grüne Lunge.
© Inge Hornisch
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.10.2008.
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