er springt in die Luft, nicht allzu gewöhnlich

Er springt in die Luft, nicht allzu gewöhnlich,

er springt in die Luft, freut sich wie ein König.

Er geht nur hüpfend und schnalzend mit der Zunge,

ein strahlendes Lachen, ein Schrei'n aus voller Lunge.

Auch wenn er dich mag und dich erkennt,

dich sogar beim Namen nennt.

So kann es sein, zu falscher Zeit,

dass er dich kratzt und weinend beißt.

Und dich anguckt mit seinen lieben Augen,

die sagen, ich brauch dich, ich hab Vertrau'n.

Doch zu falscher Zeit kann er das nicht sagen,

kann sich selber und seine Gefühle nicht ertragen.

Er springt in die Luft, nicht allzu gewöhnlich,

er springt in die Luft, freut sich wie ein König.

Er geht nur hüpfend und schnalzend mit der Zunge,

ein strahlendes Lachen, ein Schrei'n aus voller Lunge.

Erwarte nichts, verstehe ihn!

Wenn er dich versteht, wird er nicht flieh'n.

Sag, dass du ihn liebst und alles ist gut,

nimm ihm seine Angst und seine Wut.

Nimm ihn an die Hand und lass ihn dann hüpfen,

nimm ihn an die Hand, lass ihn dann weiter hüpfen. 

Er springt in die Luft, nicht allzu gewöhnlich,

er springt in die Luft, freut sich wie ein König.

Er geht nur hüpfend und schnalzend mit der Zunge,

ein strahlendes Lachen, ein Schrei'n aus voller Lunge.

Das ist ein Lied für einen Jungen mit geistiger Behinderung und sehr besonderem Verhalten.
Er wurde in frühester Kindheit mißbraucht und entwickelte heftigste Verhaltensauffälligkeiten, wie Agression und Autoagression und verschiedene Stereotypien.
ich hatte das Glück ihn mehrere Jahre begleiten zu dürfen. Wir hatten uns gesucht und gefunden.
Das Lied habe ich geschrieben um die Geschicht mit ihm zu verarbeiten und um ihm eine Freude zu machen sowie als Anregung für Andere aus seinem Personenkreis.
Er mochte es sehr gerne wenn ich das Lied auf der Gitarre spielte und dazu sang.
Alexander Möhrpahl, Anmerkung zum Gedicht