Marga Behrend
Abdul 10 Jahre
Du großer Gott,
Du hast mir ein Auge genommen,
aber das andere hast Du mir gelassen.
Sei gepriesen. Sei gepriesen.
Du hast mir ein Bein genommen,
aber das zweite hast Du mir gelassen.
Sei gepriesen. Sei gepriesen.
Du hast mir meinen Vater
und meine Mutter genommen.
Aber meine kleine Schwester
hast Du mir gelassen.
Du weißt, was für jeden gut ist.
Sei gepriesen. Sei gepriesen.
Wenn Du auch weißt,
was für jeden gut ist,
so bitte ich Dich doch,
Du großer Gott,
lass meine kleine Schwester
bei mir!
Wenn ich noch größer bin,
werde ich für Dich kämpfen,
Du großer Gott,
für Dich werde ich sterben
und bei Dir sein im Paradies.
Du großer Gott.
Sei gepriesen. Sei gepriesen.
Marga Behrend 10. Mai 2003
Vorheriger TitelNächster TitelDer kleine Abdul erleidet sein schweres Schicksal im Irak. Da er Moslem ist, übernimmt er die fatalistische Eistellung der Erwachsenen. Er ist aber auch ein Mensch mit eigenen Wünschen und getraut sich jenseits seiner Religion eine persönlich Bitte vorzubringen. Danach verfällt er aber wieder in die eigelernten Dinge.Marga Behrend, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.06.2003.
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