Wolfgang Appell
Untergang
Die alte Stadt durchwabert Sommerhitze,
und Grummetduft steigt aus den Rednitzauen.
Der Türmer döst auf seinem hohen Sitze.
So wird er weder Feind noch Feuer schauen.
Der Kronenwirt brennt süßen Muskateller.
Da hört man auf der Gasse: Feuer! Feuer!
Schon brennt der Schuppen, Stall und auch die Scheuer.
Die Lohe rast und wütet immer schneller.
Vermählt sind Brandgewölk und Sonnengluten,
und Haus um Haus erliegt den Funkenfluten.
Verzweifelt müht man sich um Vieh und Habe.
Das Feuerhorn verstummt, das Rathaus lodert.
Noch nachts die matte Flamme glost und modert.
In mildem Glühen geht die Stadt zu Grabe.
Vorheriger TitelNächster TitelDieses Gedicht beschreibt den Untergang Alterlangens beim Stadtbrand am 14. August 1706.Wolfgang Appell, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.10.2008.
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