Helga Siebecke
Orakel
Das Orakel
Dieses war ein Versuch in schwieriger Zeit, einen Weg zu finden, den schlimmen Träumen zu entkommen, sich nicht zu verrennen. Es sind nur Gedanken, die ich einst hatte. Ich wollte sie in Wort und Bild festzuhalten.
Wir wissen, was früher geschah.
Vergangenheit in Schubladen verbannt,
plötzlich, unerwartet doch wieder erkannt,
eine kleine Geste, Worte auch Melodie,
ja, ein ganz bestimmter Duft und ach die
lassen schmerzlich Erinnerungen erwachen.
beugen sich hilflos, können nichts machen.
Vielleicht die Flucht ergreifen,
alles durchdenken und aufarbeiten
zugeklappt, sauber abgeschlossen.
Glücklich zu sein, ist beschlossen,
Leben endlich anzunehmen und
gestatte mir Träume, viele Träume.
Sie sind schmerzlich, kein Lachen,
nur Träume, schweres Erwachen.
Oh, wir fürchten uns vor den Träumen,
sie könnten Verbindlichkeit bekommen
hervortreten und sagen: hier bin ich,
mach etwas daraus…nimm mich.
Wir müssten eine Entscheidung treffen,
ein Risiko eingehen, Segel reffen
den Schutzmantel abwerfen,
den wir mühsam umlegten.
Oh, gäb’ es ein gutes Orakel,
das vorbereitet und hilft,
zu entscheiden das Für
zu vermeiden das Wider
abzuwägen das Debakel.
Stell mir vor das Schlimme,
es gäbe die starke Stimme,
die zu mir so kalt spricht.
Sie spricht zu mir,
sie ängstigt mich.
Sie ist endgültig.
Zum Glück gibt es sie nicht.
Signatur:
Erkennen wollen
ist der erste Schritt des Verstehens.
Zunächst im Selbstversuch!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.10.2008.
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