Wilde Träume

Es stand im Wald ein stolzer Baum,
der hatte einen seltsamen Traum.
Träumte er könne von hier gehen,
aber er konnte es nicht verstehen.
Seine Wurzeln hielten ihn doch fest,
schnell träumte er den seltsamen  Rest.

Er sah sich auf St. Paulis Reeperbahn.
Es packte ihn beim Träumen fast der Wahn.
Sah nackte Menschen, auch die mit Zipfel.
Hörte schwülstige Musik in seinem Wipfel.

So fing er an sich langsam zu entblättern,
hörte nicht der Vögel kräftiges Wettern.
"Aus und vorbei ist nun unser Schutz,
nur weil er solches träumt aus Eigennutz."
So stand der Baum gänzlich nackt herum,
sah ein, dass manche Träume ziemlich dumm.

07.11.2008         Norbert Wittke