Klaus Lutz

heute 9

ich denke, es war ein großer fehler, in diesen stadt-
teil zu ziehen. und, in dieses haus zu ziehen. ein
fehler den ich korrigieren sollte. mein leben, war
immer anders. aber, ich passe überhaupt nicht hier
her. nicht nach deutschland. die besten leute, habe
ich eben immer im ausland kennen gelernt. menschen,
die zu leben wußten. mit spaß. mit phantasie. mit
offenheit. mit einem leben das stimmt. das echt ist.
mit kraft! mit mut! mit ideen! und davon eine menge,
für das leben. soviel, das nichts schief gehen kann.
ganz gleich was geschieht.

in wahrheit spieler und abenteurer. ich denke, ich
habe auch gespielt. ich habe einfach alles stehen
und liegen lassen. und bin weg. wenn es klar war.
es wird langweilig. es wird monoton. es gibt eben
menschen, für die ist das leben ein ewiger komfir-
mandenunterricht. und es gibt menschen, für die ist
das leben mehr. menschen die es einfach wissen:
"das leben ist mehr"!

und es gibt menschen, die befinden sich in dieser
pubertät. die ein ganzes leben anhält. mit dieser moral:
das ist gut. und das ist schön." und, dann gibt es
menschen, die das leben kennen. und diese moral
besitzen. die ohne gut und schön auskommt. das,
sind dann die menschen, die das leben nutzen. um
einfach erwachsen zu werden. menschen die etwas
wissen: "spieler und abenteurer." die mit einem blick
mehr erzählen als ein buch mit 1000 seiten. die immer,
im richtigen augenblick, vor der monotonie geflohen
sind. vor dem, was den menschen zerstört. vor dem,
was die welt zerstört.

spieler und abenteurer. wenn ich daran denke an
dieses leben. an die gespräche. an das wissen.
und an den spaß. es ist schon verrückt. es ist eben
diese erfahrung. irgendwo in der welt zu stehen.
ohne geld. ohne telefonnummer. die es dann zeigt:
"das bist du." und, wer dann überlebt, der ist etwas.
der hatte die richtige idee. der hat immer die
richtige idee. die idee, mit der er überlebt.

das hat mich heute beschäftigt. ich muß umziehen.
der gute volker hatte recht. ich passe mehr nach
kreuzberg. in einen stadteil mit chaos. wo alles
richtig gemischt ist. mit spaß und dynamik. verrückt
und lustig. wo ich, hin und wieder, jemanden lachen
höre. und, hin und wieder, mal jemand ausflippt. und,
nicht in den friedhof einer vorstadt. ich muß einig-
es ändern.

ich muß wieder menschen finden mit spaß. menschen
mit einem lachen. menschen mit witz und humor.
menschen mit der kunst des lebens. das gesülze mit
sinn. der blödsinn mit tiefe. und das leben als witz.
dieses lächeln für das tiefe mit sinn. dieses lächeln
für das tiefe ohne sinn. und das wissen. in diesem
leben hat alles einen sinn. der witz ist der sinn
des lebens. denn, es ist alles ein witz.

hier ist, auf jeden fall, tote hose. hier geschieht
nichts. hier ist, das ende der welt. und, was bedeutet
das? hier, ist alles am ende. das ist es. alle sind
hier am ende. das ende, mit der senilität, als feier.
das ende, mit der verkalkung, als höchster zustand des
lebens. das ende, als die entdeckung der freude. der
galgenhumor, der hier erfunden wurde: "am ende." 
das leben, mit dem sich die leute "am ende" aufhängen.

also, ich muß mir etwas einfallen lassen. etwas, mit
dem das leben weiter geht. eine idee, mit der ich über-
lebe. eine idee, mit der ich "das ende" hier überlebe.
das ende der welt. sonst verliere ich diese gedanken!
die gedanken die das leben erreichen. die gedanken die
das leben sind. sonst verliere ich diese tr#äume. die
mich auffangen. und, die mich halten. diese, träume die
das leben sind. sonst verliere ich dieses interesse am
leben. am dem was jeder tag hat. an dem was jeder tag
geben kann.  ich muß mich entscheiden! will ich das leben?
oder will ich das ende?

                                 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.11.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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