Gisela Schmidt

De Appelboom


he wär so´n söten Schieter, so gau op sien lütt Been

in jümmern Bloomengoorn kunnst üm splettern seen

allens kunn he bruken, allens wat he fünn

ton buen und ton klötern, allens söch he in

 

sien Snutenwark dat stüng nich still und dor kunnst op af

de lütt Kätel höl sien Mudder dann ganzen Dag in Drav

Obends vör´t to Bed gohn, dor keek he Sesamstroot

kun bald all´n beten lesen und föhl siek bannig grot

 

eh een sick umkeek wär´t sowiet, he käm no de School

und dur nich lang dor sän de Lüd, de´s plitscher as de Ol

wenn de Jung so wieder mokt, denn mokt he wull sien Wech

doch betlang wär he´n Snappsnut noch und faken rotzig frech

 

mehrstieds speel he Austronaut, dat wär he jüst in Droom

de Enterprice dat wär in Goorn de groote Appelboom

dor seet he mit sien Frünnen in, smökt sien erste Zigarett

und hett sick höögt, dat nöms em tofoten kreegen hett

 

de Öllern sünd wohl wies worn und dachen sick, no jo

dat hebt we fröher ok so makt, dat is nu eenmol so

solang he dor in Boom inssitt, könnt we üm kontroleern

dor wart wie allens gau gewohr, dor kann nich veel passeern

 

Vadder hett üm´n Handy köft, ton Geburtstag jichenswann

und dat he ok nich trüchstahn mut, ´n PC noch achterran

he har sien erst lütt Fründin, knutsch mit ehr in Boom

de Öllern högt siek enn und dachen, so grot is he nu schon

 

doch as dat neegste Fröhjohr käm wärt anners mit eenmol

dor wür he batzweg opsternaatsch und röök no Alkohol

se hebt mit sien Liehrer snackt, de sä Pupertät, je nun

und jichens käm de Jung na Hus und wär miegendun

 

klötrich güngt üm annern Dags, he wär quittengel

Mudder schüdkopp ober schimpen, dat de se nich veel

Vadder grin blots und he sä, jä so ist dat mit dann Spirt

nu weest bescheed Jung, mark di, dat is groten Schiet

 

dat mit dat Supen wür nich leeger, de Öllern wärn ganz froh

doch mennichmol wär de Jung in Brass, mennichmol bito

he slööt sick in sien Kamer in, leet nüms mehr an sick ran

Mudder speur dor löppt wat dweer, doch wüss se nix to dan

 

Vadder nehm üm sick to Bost und fröög üm ganz in Roh

doch allens güng dann Jungen af, he moch eenfach to

 mitmohl snackt he vun Festival und vun sien niegen Frün

he wär belütten söbentein und wull dor afsluts hin

 

he wär so richtig hibbelig und reinweg ut de Tüd

nähm sien Rucksack und sä, dat wart nu vör mi Tied

anner Dag Klock neegen, dor güng dat Telefon

se sään de Jung liegt intensiv, be jüm op de Station

 

Jan Klapperbeen de har üm all binoh bi de Büx

se hebt üm wedder trüch holt, doch holpen hett dat nix

in sien Kopp wär allens twei, allens dwast und dweer

dor kunn man nix koreren, dor nützt rein gornix mehr

 

hin wär de ganze Tokunft, nix har mehr Gewicht

vör dann Jung und vör de Öllern, allens wär tonicht

denn de smucke Jungkeerl, sät wedder in Appelboom

as Astronaut op de Enterprice leevt he nu sienen Drom





  

Zu diesem Gedicht hat mich das Schicksal des ehemals besten Freundes meines Sohnes inspiriert. Er sitzt zwar nicht im Apfelbaum, aber seit Jahren vor dem PC in seiner eigenen Cyberwelt.Gisela Schmidt, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.11.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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