August Sonnenfisch

Notstand


N o t s t a n d
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Ich kann es nicht,
du kannst es nicht,
sie kann es nicht,
er kann es nicht,
wir können es nicht:
EINANDER MITTEILEN UND
EINANDER
ZU LAUSCHEN.

Doch wir wähnen, wir könnten es:
er könnte es,
sie könnte es,
du könntest es,
ich könnte es:
UNS EINANDER ZU ÖFFNEN UND
EINANDER
ZU LAUSCHEN.

Wir vermögen es mitnichten:

... ignoriere ich doch meine Seele
wie die deine:
so verzweifele ich an mir
wie an dir,
... ignorierst du doch deine Seele
wie die meine,
so verzweifelst du an dir
wie an mir!

Nichtsdestotrotz leben wir in dem Wahn,
wir vermöchten es schon:
EINANDER MITZUTEILEN UND
EINANDER
ZU LAUSCHEN ...

Nirgends davon erfahren:
nicht bei den Eltern, nicht
in der Schule, nicht
in der Kirche, nicht
auf der Straße, nicht
im Verein.

Doch wir brüsten uns,
wir hätten sie evoziert:
DIE EPOCHE
DER  KOMMUNIKATION -

erschufen wir doch
schnelle und immer schnellere Bahnen
zueinander:
Briefmarkenbriefe,
Telefonate,
Telefaxe,
Drahtlos-Telefonate
von unterwegs,
E-Mailbotschaften rund um die Welt.

Doch sage mir: wofür erfanden wir
all diese Bahnen? ...
Brachliegende Kanäle sind's,
wenn es um
dich geht und um mich!
Denn wir bemeistern es nicht:
DAS HOHELIED DER KOMMUNIKATION.

Und wie peinigt uns solcher Notstand:
Seelenschmerzen -
Migräne,
Rückenschmerz,
Fettsucht,
Tinitus,
Scheidungskinder
Krämpfe vor Gericht
und ab=
nehmender Verstand in der
Demenz!

Und in all diesen Leiden hängen
wir fest.
Zwar vermöchten wir,
auf unsere erwachsenen Tage
Eleven zu sein
in der
KUNST DER KOMMUNIKATION -
doch wir sind so bequem und
wir riskieren
uns
nicht!

Wir beherrschen so Vieles:
unseres Berufes Disziplin
- bravo, bravissimo! -
Sprachen,
Walking,
Yoga, die französische Küche
wie das Spekulieren,
das Internet zu durchsurfen,
den Jakobspfad zu durchwandern!

Doch die
KUNST DER KOMMUNIKATION:
wir erspürten - wir erspielten - wir erübten
sie uns nicht. Wie
Lämmer erdulden wir die Folgen
und leben in der
Fata Morgana,
wir vermöchten es schon:
MITEINANDER ZU
KORRESPONDIEREN!

Irren ist menschlich -
doch im
Notstand
zu verharren, so schmerzlich!





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(c)  August Sonnenfisch, 18.11.2008 ff

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