Anita Menger

Der kleine Melchior

Im Himmel herrscht ein lustiges Gedränge

Der kleine Melchior flitzt durch die Gänge.

Wie jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit

Gibt es für die Engel viel Arbeit.

Für Melchior fängt heute die Probezeit an

Doch er hat verschlafen und ist spät dran.

 

Gerade noch pünktlich erreicht er die Verpackungsfabrik

Doch leider fehlt ihm das Geschick
Schöne, große Schleifen zu binden

Auch versucht er herauszufinden

Was in den Päckchen wohl so drinnen ist

So schickt man ihn fort nach kurzer Frist.

 

Als nächstes soll er ein paar Sterne kontrollieren

Sie putzen und gründlich polieren

Doch übermütig turnt er herum und macht Quatsch

So kommt es, dass der kleine Tollpatsch
Einem Stern die Zacke abbricht

Und der leitende Engel ein Machtwort spricht.

 

Nach dem Mittagessen hilft er beim Tisch abräumen

Er beeilt sich um nichts zu versäumen

Da rutscht ihm, weil er noch so klein

Über die Ohren der Heiligenschein

Er stolpert und mit großen Geklirr

Zerbricht das schöne Geschirr.

 

Schließlich versucht er in der Backstube sein Glück

Doch auch hier schickt man ihn schnell zurück

Schafft er es doch beim Plätzchen verzieren

Sich und andere Engel zu beschmieren

Auch ist man dort sehr überrascht

Wie viel so ein kleiner „Bengel“ nascht.

 

Müde, erschöpft und etwas verloren

Den Heiligenschein schief über den Ohren

Trifft der kleine Melchior

Auf Petrus und den Engelschor

Eifrig bettelt er: „Bitte Petrus lass mich hier

Im Engelschor singen mit dir!“

 

Petrus bringt es unter den bittenden Blicken

Nicht fertig ihn wegzuschicken

Eilig richtet Melchior seinen Heiligenschein

Und reiht sich glücklich ein

Schmunzelnd gibt Petrus die ersten Töne vor

Jubelnd stimmt ein der Engelschor.

 

Unter dem zu großen Heiligenschein

Erklingt eine Stimme, so zart und rein

Dass die Engel ergriffen lauschen

Und verwunderte Blicke tauschen

Alle denken: „Mein Gott dieser Bengel

Singt tatsächlich wie ein Engel!“

 

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Do we know what home is, what does this term mean for modern nomads and cosmopolitans? Where and what exactly is home?
Haven't we all overlooked or misinterpreted signs before? Are we able to let ourselves go during hectic times, do we interpret faces correctly? Presumably, even today we still smile about certain encounters during our travels, somewhere in the world, or we are still dealing with them. Not only is travveling educating, but each travel also shapes our character, opens up our view for other people, cultures and their very unique challenges.
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