Klaus Lutz

heute 19

heute, habe ich am fenster gesessen. und, eine fliege ist ständig an
die scheibe geflogen. ich habe mir das 4-5 mal angesehen. dann,
dachte ich mir was soll das. sie fliegt und fliegt. und, ständig an die
scheibe. und das nervt. dann, habe ich sie getötet. ich hätte auch das
fenster öffnen können. dann, wäre sie in die freiheit geflogen. das
war es, was sie wollte: "die freiheit."

heute, war ich im supermarkt. und, davor steht hin und wieder eine
frau. die verkauft die obdachlosenzeitung. und, immer lächelt sie mich
an. aber, ich gehe vorbei. ich gehe in den markt. kaufe ein. trinke noch
einen tee. sehe mir die kunden an. und, wenn ich den markt wieder
verlasse. ist es wieder die frau, mit der obdachlosenzeitung, die lächelt.
aber, ich gehe vorbei.

heut, hat das telefon geklingelt. 3 oder 4 mal. alle 2-3 stunden. und ich
weiß. es ist ein freund. er hat probleme. und, hin und wieder, will er mit
mir reden. ich kenne ihn schon ewig. er ist allein depressiv und am ende.
und, er erzählt immer das gleiche. arbeit die schief gelaufen ist. beziehun-
gen die schief gelaufen sind. alles läuft bei ihm schief. und, er hat nieman-
den. aber ich lasse das telefon klingeln
.

heute, habe ich einen tippschein ausgefüllt. alle felder. mit dem system in
meinem kopf. ich habe nachgedacht. das könnte kommen. die zahlen
könnten es sein. und, es gibt einen großen jackpot. kann sein, das ich glück
habe. das hat mich stunden beschäftigt. dann,  hatte ich alle felder voll. und,
war die ganze zeit bei der sache. dann, habe ich den tippschein zusammen
geknüllt . und, in den papierkorb geschmissen
.

heute, habe ich eine brief erhalten. von einer alten freundin. es ist der dritte
brief von ihr. innerhalb der letzten 5-6 monate. sie ist in eine andere stadt
gezogen. und, will mich mal wieder besuchen. und, fragt was mit mir los ist.
warum ich nicht antworte. wie es mir geht. und erzählt so. wie sie sich einge-
lebt hat. wie die neue arbeit ist. und, das sie immer noch allein ist. ich habe
das ding gelesen. und, zu den anderen briefen gelegt
.

heute, war so ein tag. wo ich mir einfach denke. das leben und die freiheit.
die liebe und der hass. die offenheit und die ignoranz. die hoffnung und die
sinnlosigkeit. alles liegt so nah beisammen. so nah. das es tage gibt, die nur
verrückt sind.
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.11.2008. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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