August Sonnenfisch

Erster Dezember




Erster Dezember
 

In den Eichen wispert der Wind,
in den Eichen, die
die Blätter nicht lassen.
In ihren raunenden Zweigen
haust jetzt allein der
himmlische Wind:
Im Schützen ein ebenso eisiger
wie weiser Wind.

Die Sonnengöttin steht
mitternächtlich tief:
lugt als Besuch
nur noch ins Land.
Lang fallen die Schatten und
längen sich noch täglich.
Da werden Menschen

zu Giganten,
Hütten zu Palästen.

Nordische Winde
streichen über die
brachliegenden Wiesen und Felder:
über die vom Nähren 
und Tragen
nunmehr Müden
streichen sie hin.

*

Durchblick gewähren
jetzt Bäume
und Sträucher:
Durchblick zum Himmel.
Doch die Finsternis lädt zum Einblick:

zum Einblick
in die Himmel in mir.

Denn nach einem
Totensonntag
singt
der Advent
von dem göttlichen Licht in uns:
dem Ebenbild der Götter!
Von einem Licht, das auf uns wartet,
ohne zu warten:
Stellen wir es
auf unseren Leuchter!

Auf dass dieses Licht leuchte
in der Findernis:
kometengleich leuchte
in der inneren Finsternis
wie in der
Finsternis der Welt!

Das kühne Licht einer Begine
Marguérite Porète,
das spirituelle Licht
eines Meister
Eckehart von Hochheim,
das lyrische Licht eines Goethe, 
die Genien eines Mozart
und
Nolde,
eines Rosenberg,
einer Middendorf von Berlin,
eines
Feldenkrais,
einer Phillipina Bausch ...

Wie auch das je besondere
Licht
von dir
und von mir!

Auf dass die Finsternis
nicht länger
auf uns warte und warte.


*
In den Eichen wispert der Wind,
in den Eichen, die
die Blätter nicht lassen.
In ihren raunenden Zweigen
haust heute
allein der
himmlische Wind.
Im Schützen ein ebenso eisiger
wie wegweisender Wind.

 

 






(c)  August Sonnenfisch: 1. Dezember 2002 ff



 

NEUES TESTAMENT:
"Licht leuchtet in der Finsternis - doch
die Finsternis hat's nicht begriffen."
(Johannes 1,5)

TIERKREISZEICHEN "Schütze" im Jahr 2015:
vom 23. November bis 21. Dezember

PFLANZEN, die Ihre Blätter im Herbst nicht abwerfen:
(1) die Traubeneiche
(Herkunft Vorderasien und Kaukasus)
(2) die Hainbuche oder Weißbuche /ein Birkengewächs
(Herkunft Südeuropa und Kaukasus).
-------------------------------

M. E. BESONDERS LICHTVOLLE MENSCHEN:

(1) Meister Eckehart von Hochheim (um 1260 bis 1328):
Philosophe und Mystiker, Dominikaner:
Im Seelengrund des Menschen sei die Gottheit stets unmittelbar anwesend. Musste sich 1328 vor dem Papst in Avignon verantworten für seine Thesen.

(2) Emil Nolde (1867-1956):
expressionistischer Maler in leuchtenden Farben.
Auch religiöse Gemälde.
Während der Zeit des Nationalsozialismus als entartet verfolgt - obgleich er in mancher Hinsicht ein Befürworter des Nationalsozialismus war.
Kleinformatige "Ungemalte Bilder" während dieser Zeit

(3) Marshall Bertram Rosenberg aus Ohio (1934-2015):
Psychologe, Mediator, Autor.
Er kreierte eine empathische Kommunikation
(die sogenannte gewaltfreie Kommunikation)

(4) Ilse Middendorf (1910-2009):
Atemarbeit "Der erfahrbare Atem":
Laienkurse und Ausbildung

(5) Moshé Feldenkrais (1904-1984):
"Bewusstheit durch Bewegung":
durch feine Bewegungen die Körperenergieflüsse
wieder ins Fließen bringen.
Dabei wird das Bewegungsrepertoire eines Kleinkindes ausgeschöpft -
doch die Führung dabei hat der Leib:
er gibt vor, welche der angebotenen Bewegungen und wie ausgeprägt diese ausgeführt werden.

(6) Arno Gruen (* 1923 Berlin - 1936 USA - 1979 Zürich + 2015 Zürich):
"Der Verrat am Selbst. Die Angst vor Autonomie bei Mann und Frau" -
"Der Verlust des Mitgefühls. Die Politik der Gleichgültigkeit". -
"Der Wahnsinn der Normalität. Realismus als Krankheit". -
"Wider den Gehormsam". "Wider den Terrorismus". "Wider die kalte Vernunft".

(7) Pina Bausch (1940-2009):
Tänzerin, Choreografin, Tanzpädagogin
und Ballettdirektorin des nach ihr benannten Tanztheaters in Wuppertal.
August Sonnenfisch, Anmerkung zum Gedicht

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