Thomas Spiekermann
Die Leiden des Nikolaus
Dem Nikolaus ist heutzutage
seine Arbeit eine Plage,
denn sein Schlitten gleitet halt
furchtbar schlecht auf dem Asphalt.
Dazu beim TÜV, trotz seiner Bitten,
hat man ihm und seinem Schlitten,
wodurch sich seine Wut noch steigert,
die Plakette glatt verweigert.
Knecht Ruprecht will 'nen Lohnzuschlag
und pocht auf den Tarifvertrag.
Er sei, wisse sein Chef genau
Mitglied in der ÖTV.
Doch was den Klaus am meisten stört,
ist dass auf ihn kein Kind mehr hört.
Dass der gebotene Respekt,
seit Jahren in der Krise steckt.
Dass man durch Ziehn am Bart ihn quält
und ihn für den Nachbarn hält.
Für nächstes Jahr, was ihn bestürzt,
hat Gott ihm den Etat gekürzt.
Er kriegt fast einen Herzinfarkt
vor Sorgen um den Absatzmarkt.
Weil kein Kind mehr Puppen liebt,
seit es Homecomputer gibt,
ist sein Konto in den Miesen
und er auf Spenden angewiesen.
Weil man sich so an ihm versündigt,
denkt er dass er lieber kündigt.
Doch ob Himmel oder Welt,
es gibt kein Arbeitslosengeld
für Leute die, weil unzufrieden
aus dem Arbeitsleben schieden.
So bleibt er doch in dem Beruf,
den Gott vor vielen Jahren schuf
und meckert über diese Haltung
seiner himmlischen Verwaltung.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.12.2008.
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