Hans-Werner Kulinna
Der letzte Weihnachtsmann
Seit Tagen hängt er nun schon da
im Mantel und im weißen Haar
an irgendeinem Hausbalkon
und mancher wundert sich gar schon.
Den Kindern ist’s nicht ganz geheuer,
der Kerl da, der war wirklich teuer.
Er baumelt dort an einer Schnur
und mancher fragt: „Was hat er nur?“
War ihm der Weihnachtsstress zu laut,
hat er die Rentiere vergrault?
Will er nur flüchten aus dem Rausch,
sucht er ein neues Kleid zum Tausch?
Das ist es, was der Mann wohl will.
Er fragt die Leute dann ganz still:
„Habt ihr ein Nikolauskostüm,
dann will ich schnell auch wieder geh’n.“
So manchem tut der Mann wohl leid
in seinem rot verpackten Kleid.
Er war seit Wochen schon auf Reisen
um lauter Waren anzupreisen.
Ab heute bin ich Nikolaus
und gehe jetzt von Haus zu Haus.
Die Freude bring’ ich in das Land,
bei vielen werd’ ich gleich erkannt.
Den Weihnachtsmann, den bin ich satt,
die Botschaft ist mir auch zu matt.
Ich mach’ jetzt Werbung für die Herzen,
mir ist es ernst und nicht zum Scherzen.
Ich brauch’ jetzt nichts mehr anzubieten,
das meiste davon waren Nieten.
Ich komm’ zu euch als Nikolaus,
der schenkt und teilt, jahrein, jahraus.
© Hans- Werner Kulinna
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.12.2008.
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