Michael Reißig
Zauberhaftes Wintermärchen
Graues Land beschweigt die Stille,
lange Weile schleicht auf weiter Flur.
Müde und noch ohne schmucke Hülle,
welkt die triste Ödnis der Natur.
Zarte weiße Flocken tänzeln,
wie Perlen glitzernd durch das matte Tal.
Ein samtig-weißer Teppich legt sich nieder,
und verzaubert schrecklich karges Grau.
Bäume – einst so knorrig und so kahl,
hockten stumm und grüßten fahl.
Die weiße Pracht sich endlich auf sie legt,
die schimmernd neue Hoffnung hegt.
Wie herrlich frisch ist doch der Duft,
dieser kristallklaren Winterluft,
die sich sanft auf manche Seele legt,
bis das Gemüt im Rausch der Sinne schwebt.
Pulverschnee knirscht unter Füßen,
des Eises-Kälte perlt auf Gänsehaut.
Der ruhige See ist starr gefroren -
aus der fernen Hütte wabert Rauch.
Der Frost, der ist ein echter Künstler-
skurril ist er und ein Filou.
Zaubert er auf kalte Fensterscheiben,
eisig zarte Blumen noch hinzu.
Eiszapfen betörend funkeln,
wenn die schräge Wintersonne scheckig lacht.
Wachsen sie in glitzernder Wonne,
bis die Last sie plötzlich schafft.
Verlegene Strahlen der Abendsonne,
kitzeln goldig sanft das weiße Kleid.
Stolz erhaben thronen Bäume -
im rötlich weißen Schimmer,
einer romantisch stillen Einsamkeit.
Die Sonne schält den Morgennebel -
aus dem fernen kalten Tal.
Bizarrer Rauhreif senkt sich stumm da nieder,
auf den Schnee – nicht nur einmal.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.01.2009.
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