Britta Berwing
Schnecke auf Reisen
In einen Autobus hinein,
kroch ein niedlich Schneckelein.
Den Grund, warum sie dieses tat
hör zu, ich Dir sofort verrat´:
So wollte sie sich überwinden,
ein geliebtes Heim zu finden,
träumte oft, wie es wohl wär,
zog der Sehnsucht hinterher !
Mit der Angst hat´ sie gerungen,
war von dieser fast verschlungen,
langsam glitt sie durch den Staub,
sie zitterte wie Espenlaub!
Obwohl sie wollte es schon lassen,
versuchte sie doch Mut zu fassen,
und eh´ sie sich versah- im Nu,
schlug ihr die Tür vor´m Fühler zu!
Nach kurzer Zeit streckte sie kühn
den Fühler aus, nach einem Grün,
doch auf dem Boden lag anstatt-
dessen nur ein Tagesblatt.
Satt wurde sie davon zwar nich´,
doch letzte Angst wich sicherlich,
denn unter diesen Zeilen
konnte sie verweilen!
Der Bus fuhr weiter in die Ferne.
- Ach, wie wünschte sie sich gerne
Salat und Kohl- all diese Arten,
etwas frisches aus dem Garten.
Nach einer Weile kroch das Tier,
nach so Stunden drei bis vier,
unter der Zeitung nun hervor
und schaute an der Tür empor.
Plötzlich wurde sie ganz starr,
verlor gesamten Mut sogar,
denn in den Bus verirrte sich
ein Vogel, sie fand´s widerlich!"
Schnecklein zog sich gleich ruckzuck,
in das Schneckenhaus zuruck,
sie zeigte so den richt´gen Riecher,
dort war´s zwar dunkel, aber sicher!
Ihr nun der Vogel einerlei,
sie fühlte, dass sie sicher sei,
gab von sich einen Freudenschrei:
„Ich hab ein Haus ja mit dabei!"
Der Vogel, - inzwischen weniger heiter gestimmt,
flog weiter - bestimmt!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.01.2009.
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