Maria Kindermann

Heimatvertrieben

 

 

Wie klangen so schön unsre Lieder, die wir in der Heimat gesungen,

wie blühten so schön unsre Rosen in unserem Heimatort.

Die Lieder verstummt, die Rosen verblüht,man jagte uns einfach fort.

Wir mussten die Heimat verlassen an kalten Wintertagen,

warum und weshalb das wollte uns Keiner sagen.

Wir wären so gerne geblieben,der stumme Schrei in unseren Augen

niemand wollte ihn sehn.

Vorbei unser friedliches Leben,

verachtet wie Mörder, wir mussten alle gehen.

Der Krieg war doch längst schon vorüber,für uns fing er gerade erst an.

Verloren die Heimat, nur Trauer und Leid,

die Schmerzen, die Wunden, das heilt keine Zeit.

 

 Als Fremde ohne Namen kamen wir in Deutschland an.

Wir mussten das Schicksal besiegen,unser Leben noch einmal begann.

Wir hielten ganz fest zusammen,das half, Vieles überstehn,

und schauten wir Abends zum Himmel,waren die selben Sterne zu sehn,

die auch in der Heimat uns strahlten,und irgendwann war es soweit,

ganz leise erklangen  sie wieder,unsere alten, schönen Lieder...

 

 Die Jahre vergingen, wir durften zurück, die Heimat wiedersehn.

Aber das hielten wir nicht aus,denn aus unseren Häusern

schauten fremde Menschen raus.

Das tat uns zu weh,drum sind wir wieder gegangen.

Unser neues Leben in Deutschland, es hatte ja schon angefangen.

Die Schmerzen, die Wunden sind alle geblieben,

oft blutete auch unser Herz,und wenn wir es gar nicht mehr

aushalten konnten,

 

dann schauten wir wieder himmelwärts ...

 

  © MaKi

 

 

Meine Eltern waren Heimatvertriebene!

Nur von den Erzählungen meiner Eltern weiss ich,
wie es damals war.Unvorstellbar für mich!
Oft weinten sie, wenn sie von dieser
schlimmen Zeit sprachen.
Ich wollte doch alles wissen,musste immer wieder fragen.Es tat ihnen weh,darüber zu reden...

Unschuldig aus der Heimat vertrieben zu werden,
ist ein grosses Unrecht!!

Wenn heute Politiker sagen: ...es tut uns leid,was geschah...dann hilft es den Betroffenen nicht.
Dieses Unrecht ist nie wieder gut zu machen,
weil ja auch die allermeissten heute
nicht mehr leben.

Aber wir, die Kinder sollten darüber reden
oder schreiben.
In meiner HP : http://amigomaria.oyla24.de
schreibe ich ausführlich über meine Wurzeln und über das Leben meiner Eltern...also, wenn Ihr Zeit und Lust habt,darüber zu lesen,würde ich mich freuen...

Übrigens jährte sich im Jahre 2008
die Vertreibung meiner Eltern zum 60.mal.
Maria Kindermann, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.01.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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