Inge Offermann
Nebelgarten
Tropfen an Eiben
und Sequoien,
braun die Lampions
der Blasenesche.
Tausendschön strahlt
in Weiß und Karmin,
wie bunte Schmetterlinge
leuchten Stiefmütterchen.
Ein Blätterkissen läutet
mit violetten Blütenglocken
im Regenperlenschmuck
den Weihnachtstag ein.
In rosigem Glanz
erglimmen die Kerzen
des Heidekrauts,
Hornveilchen öffnen
ihre gelbvioletten
Gesichter am Nebeltag,
und an der Hecke
hat sich ein
Schneeglöckchen
im Dezember
hervorgewagt.
Selbst das Johanniskraut
trägt wieder gelbe Knospen,
als wolle es Sonne
in den grauen Tag schicken.
Schon schwellen die Blüten
der Korkenzieherhasel an,
während an anderen Bäumen
noch herbstbraunes Laub hängt.
Zitronengelb schauen
die Blütenwedel
der Mahonien aus
dunkelglänzendem
Blattwerk hervor.
Schneebeeren
schmücken Sträucher
mit weißen Perlen,
die Schönfrucht trägt
violetten Glanz.
Mandarinengelb
schimmern die
Winterfrüchte
der Zierquitten,
orangen die Samen
des Spindelstrauches,
tropfenglänzend
die Trauben der
Schneeballsträucher.
Roten Weihnachtsschmuck
trägt die Stechpalme,
gelbe Sterne der
Winterjasmin,
die Lärche ihren
Goldnadelpelz
mit Winterzapfen.
Jeder Gartenwinkel
birgt neue Geheimnisse
und Überraschungen.
Noch sprudelt ein Brunnen,
schweigsam streben
die Stelen dieses
Säulenbrunnens
ins Nebelgrau.
Unter Buchsbäumen
äugen Steineulen
herzig in den Tag.
Im Parkt herrscht
die Stille des Nebels,
in meinem Herzen
die stille Freude
über Dezemberblüten
und Winterfrüchte.
© Inge Hornisch
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.01.2009.
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