Judith Franke

In Memoriam für eine Ewigkeit

Ich gehe!
Weil ich muss!
Und ich muss, weil ich wollte!

Ich nehme nicht viel mit, das gebe ich zu:
ein Buch
eine Flasche Wein
ein altes Instrument
ein Blatt Papier mit Stift
ein paar Erinnerungen -

auch wenn es jetzt noch schmerzt:
Diese Straßenecke -
hier hast du mich zum ersten Mal umarmt.
Diese Bank -
dort haben wir so manche laue Sommernacht gesessen.
Dieser Weg -
wie oft sind wir ihn gegangen:
streitend, lachend, schweigend

und wir werden sehen, was bleibt -
wenn ich wiederkomme.
Morgen schon -
und doch
nach einer kleinen Ewigkeit.

Jetzt zeige ich ihm die Spuren einer alten Liebe -
und hoffe, dass er versteht.

Vielleicht habe ich zu viel mitgenommen für eine Ewigkeit,
das gebe ich zu:
ein Buch
dein Lachen
eine Flasche Wein
eine Melodie aus deinen Händen
ein altes Instrument
einen Hauch von deinem Geruch
ein Blatt Papier mit Stift
eine Menge schöner Erinnerungen -

Wir wollten sehen, was bleibt,
nach einer kleinen Ewigkeit.

Und jetzt bin ich hier.
Heute schon.
Ewigkeit.

Und er versteht nicht,
und ich seh nicht,
was ich ihm zeig...

Was ist schon (für die) Ewigkeit?
Und wieso sollte man sich nicht lieber selbst wehtun, bevor es schon wieder jemand anderes tut?!?
Bevor ich gegangen werde - gehe ich lieber...
Wohl ahnend, dass nichts bleibt...
Aber man wird ja wohl noch hoffen dürfen!
UND ES IST GUT WAS ICH TU!!!
und ich werde es nicht bereuen!
(vielleicht nur ab und an bedauern, dass es auf eine Art und Weise zur falschen Zeit war...)
Judith Franke, Anmerkung zum Gedicht

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