M. Kupfer
Die Abendsonne
Die Abendsonne
Die Abendsonne schreibt uns
blutige Zeilen an den Horizont.
Sie schreibt von Kummer und Leid,
von Angst und Schrecken,
Von der bitteren Ironie dieser Welt:
Sie meint, das Moral ein Hirngespinst der Menschen sei,
die nicht eingestehen wollten, dass sie nicht mehr als Tiere wären.
Sie schreibt von der angeblichen Kraft der Liebe, die nur aus dem einfachen Trieb entsteht,
Spottet vom Glauben ohne den wir keinen Anker hätten.
Sie erzählt von unserer Unsicherheit und den daraus entstehenden Kriegen,
Von der Leere unserer suchenden Herzen und dem Wunsch allwissend zu sein,
Schreibt von unserem aussichtslosen Streben die Welt zu verstehen.
Sie prophezeit von unserem Untergang, den wir erleiden durch das wehren der Natur und unserer gegenseitige Verstümmelung.
Sie schreibt und schreibt und schreibt uns die schreienden Gedanken entgegen.
Aber dann...
Die Zeilen verblassen, die Sonne vergeht, denn die Zeit ist gekommen, in der wir unsere Chance der Erkenntnis verpasst haben...
Was ist sie nur für ein heilloser Pessimist?!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.01.2009.
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