Stefan Rieger

HEITERES BAUMALPHABET

 

 Als Kunstwerk ist der Baum zu achten -
Drum laßt ihn näher uns betrachten:

 Der Stamm, mit Ästen, dran die Zweige
(Ganz gleich ob Eiche oder Feige),
Ist mit dem Boden fest verwurzelt,
Dass nicht bei Sturm er „wegga“purzelt. 

Aus Knospen dann die Früchte sprießen
(Nicht nur in Hamburg, Frankfurt, Gießen)
Besonders Kirschen, Birnen, Pflaumen
Sind eine Freude für den Gaumen.
Gebrannt in Form geistiger Wässer
Schmecken sie sogar noch besser…
 
Der Bäume gibt´s verschiedne Arten,
Die wiedrum aufgeteilt in Sparten
Der Laub-, und Nadelhölzer – auch
Zählt dazu die Gattung Strauch.
 
Steht draußen wo in einem Raum,
Dicht beieinander Baum an Baum,
So sagt man Wald zu der "Verdichtung" -
Beim Gegenteil spricht man von "Lichtung" .
 

A) Verschiedene Wälder:
 
Der Hochwald, im Gebirge steht er -
Bis knapp tausendachthundert Meter,
Darüber wachsen nur noch Latschen,
Doch sollte man nicht auf sie „latschen“.

Das Fichtelgebirg´ ist bekannt
Für seinen Fichtenwaldbestand.

Nun erfährt man aus Berichten,
Dass sich die Fichtenbäume lichten,
Und an Stellen, nicht sehr dichten,
Gar selten stünden bis mitnichten..


Einst wuchs auch Wald in der Sahara,
Den fällten die Römer - und weg „war a“,
Bis auf einige Oasen,
Die zu roden sie vergassen.

Am Nordpol gibt es Schnee und Eis,
Auch Iglus, wie ein jeder weiß.
Doch dort, aufgrund der großen Kälten,
Merke: gedeihen Bäume selten!
 
Der Tropenwald am Amazonas
Ist voll von wilden Anakondas -
Auch Phytons soll es dort noch geben,
Die auf den Urwaldbäumen leben.
 
In den Steppen wiederum
Ist mit Bäumen nicht viel um -
Dort ist es eher kahl und sandig,
Drum wachsen Bäume wenn, dann randig.
 
Der Holzweg ist nicht sehr beliebt
Bei dem, der sich auf ihn begibt.
Planlos irrt er hin und her,
Sieht vor Bäumen den Wald nicht mehr.
 
Der Schilderwald ist sehr bekannt
In der Stadt wie auf dem Land.
Oft fragt man sich nach seinem Zweck -
Besser wär´s man schlüg ihn weg.
 
Nun lassen wir den Wald in Ruh´
Und wenden uns den Bäumen zu:
 
B) Bäume:

Nicht wegzudenken aus den Mythen,
Nicht nur bei Griechen, Römern, Skythen,
Ist der Apfelbaum, warum?
Beweise gibt´s ad libitum:

Schon in der Bibel steht geschrieben,
Was Adam und Eva einst getrieben,
Als weiland sie im Paradeise,
Kosteten verbotne Speise.
Süss schmeckte ihnen die Erkenntnis,
Doch bald darauf  beim Eingeständnis
Bedeckten bang sie ihre Scham,
Was Gott ihnen sehr übel nahm.
Sie legten Feigenblätter an
Und dachten damit wärs getan.
Jedoch vertrieben wurden sie - 
So kam´s zurTextilindustrie.


Den Tantalus ein jeder kennt,
Der in der Schule nicht gepennt..
Zwar stand im Fluss der arme Wicht,
Doch glückte a) dasTrinken nicht,
Litt b) an Hunger sondergleichen,
Die Äpfel konnt er nicht erreichen.
Im Fachjargon spricht, sintemalen,
Man daher von -Tantalusqualen -.

Schneewittchen hatte auch kein Glück,
Biss ab vom Apfel nur ein Stück,
Das blieb ihr prompt im Halse stecken.
Ein Prinz nur konnte sie erwecken!

Als Reichsapfel ist uns bekannt,
Der Apfel in der Kaiser Hand.
Jedoch als Mittel zum Verzehr,
Eignet er sich nicht so sehr...

Der Affenbrotbaum, wie zu lesen,
Gilt als Wappenbaum der Kongolesen,
Und ist, als Kleinausgabe, hierzuland,
Als Geldbaum besser uns bekannt.

Für seinen Ahorn – Baumbestand
Ist Kanada uns wohlbekannt,
Nimmt Ahornholz zum Geigenbau,
Schon Stradivari wusst´s genau.
 
Die Birke wächst fast überall,
Drum hilft sie auch bei Haarausfall,
So die Kopfhaut, wie verschrieben,
Mit ihrem Saft wird eingerieben...

Wer im Buchenwald spaziert,
Findet oft dort eingraviert,
So m
anches Liebeseingeständnis -
Der Förster zeigt hier kein Verständnis!
 
Die Ceder
Kennt jeder...
Und weiss, sie wächst am Libanon –
Das lernt man in der Schule schon.

Am Sinai gleich um die Ecke,
Stand weiland jene Dornenhecke,
In der Gott  Moses einst erschien -
Wo barfuß er mußt niederknien.

Die Douglasie nun wieder,
Stellt sich dar uns als ein Zwidder:
Und es deuten die Indizien
Auf ihre Herkunft aus Galizien.

 
Es galt bereits im Deutschen Reiche
Als Baum der Nation die Eiche,
Da bei Donner, Blitz und Sturm
Sie so fest steht wie ein Turm.
An ihren Wurzeln wachsen Trüffeln,
Schweine können sie erschnüffeln.

Auch ihr Holz ist sehr begehrt,
Bei dem, der "rustikal" verehrt.
In der Möbelbranche drum
Kommt man nicht um sie herum..

Bei Fritzlar einst, im Frankenreiche,
Stand die berühmte Donnereiche,
Die, geweiht Gott Thor zum Ruhme,
ward verehrt als Heiligtume,
Und spendete den alten Chatten
In heissen Sommern kühlen Schatten.
Nach Bonifatius hingegen,
Fehlte ihr der christlich Segen.
Drum scherte er sich nicht darum
Und hieb den Baum ganz einfach um.
(Anders erging´s ihm bei den Friesen,
Die sich das nicht gefallen liesen.)
 
Der Eukalyptus ist bekannt
Bei uns als Rohstofflieferant
Für Medizin und Hustentsäfte,
Gibt so dem Kranken neue Kräfte.
Seiner Blätter zum Verzehr
Bedient sich der Koalabär.
 
Betörend wirkt der Fliederduft,
Wenn er im Mai erfüllt die Luft,
Auf Pärchen, die spazierengehn,
Und die Welt ganz rosig sehn.
 
Im Biergarten der Kastanienbaum
Läd die Menschen ein, und kaum
Spürt man wie die Zeit verrinnt,
Man bestellt ein Bier geschwind
Und sitzt dort angenehm und kühl,
Wenns woanders warm und schwül.

Sehr beliebt ist die bewusste,
Weil wohlschmeckende
Languste,
Wohl weil, wie Hummer und Kaviar
Sie sündhaft teuer ist und rar.
Nicht zu verwechseln mit dem Kruster,
Ist die Heckenart Liguster,
Die in Gärten wohlgelitten,
Wenn sie kunstvoll zugeschnitten.

Besungen wurde oft die Linde,

Und wenn ich ehrlich bin, dann finde
Ich sie wirklich intressant –
Die Gründe liegen auf der Hand:
Ihr weiches Holz lässt sich leicht ritzen,
Ist ideal daher zum Schnitzen
Von Kunst- und andren Gegenständen,
Die wir als Zierat gern verwenden.
Auch in der Orts- und Namenskunde
Ist häufig sie in aller Munde.
Als Beispiele zu nennen sind:
Linda(u), Lindgren und Schönlind.
"Lindenstrasse"  wie du weisst,
Eine Seifenoper heisst...
Und die Chaussee "Unter den Linden"
Ist leicht in Berlin zu finden.
Ja sogar die Farbenlehre
Ohne "lindgrün" ärmer wäre...
Sie gilt bei denen, die sich lieben,
Als Baum im Himmel No. Sieben,
Sehr wahrscheinlich aus dem Grund,
Weil ihr Laub herzförmig rund.
Sie wird recht alt, manch Exemplar
Bringt´s gar über tausend Jahr.
Wird sie hohl, so kann es sein,
Dass sich der Lindwurm nistet ein.
Der aber ist ein Teufelsbraten
Und auch sonst nicht gut geraten...

Der Lorbeer zierte früher gern
Die Häupter ruhmbekränzter Herrn.
Doch besser wohl noch dienet er
als Geschmacksverfeinerer. 


Unterm Maibaum lustig dreht
Sich im Tanze Hans mit Gret.
Die Gret ist ihm sehr zugetan,
Hans sieht sich gern auch andre an...

Die Pappel wirkt sehr imposant,
Drum wird sie auch vom Stadtbauamt,
Zu Dutzenden oft, Seit´ an Seit´,
In Alleen aufgereiht.

 

Wer den Pfennigbaum nicht ehrt
Ist den Goldregen nicht wert.


Der Schlagbaum macht die Grenze dicht,
Die Pascherei hingegen nicht.

Neben Tuba, Horn, Posaune
Gehört zur Marschmusik, man staune,
Der Schellenbaum zum guten Ton,
Dass wussten auch die Türken schon,
Die einst erfolgreich ihn benutzten,
Ihre Feinde, die verdutzten,
Lärmend in die Flucht zu jagen,
So wie vor Wien, in jenen Tagen.

Doch Prinz Eugen, den kühnen Recken,
Konnte der Radau nicht schrecken.
Er schlug aufs Haupt die Janitscharen,
Die somit die Verlierer waren.
Sie wurden aus dem Reich vertrieben,
Ihr Schellenbaum doch ist geblieben,
Und ziert (nicht nur in Berchtesgaden)
Als Schmuckstück Militärparaden,
Wirkt mit beim Grossen Zapfenstreich,
Auch heute noch, in Österreich.

 
Die Palme steht in Afrika,
Auch gibt´s noch andre Arten da.
Doch gedeiht in der Savanne
Z.B. nicht die Gattung Tanne!
Die findet man im hohen Norden.
Gern ist sie verwendet worden
Für Schiffe einst zum Mastenbau -
Schon die Phönizier war´n so schlau.
Und jedes Jahr am Heiligabend,
Wenn, nachdem geschmückt sie habend,
Wir wie Kinder vor ihr stehn,
Freun wir uns sie anzusehn.

Als Feigenart, weil populär,
Gehört der Watschenbaum hierher:
Seine Früchte wirken derb
Und schmecken ausgesprochen herb,
Was als Ohrfeigen wir spüren..
Drum Vorsicht bitte, nicht berühren!

Die Weide wächst oft an Gestaden,
Von Flüssen, Teichen, Seen zum Baden.
Erkennt, man wird es schon vermuten,
Wird sie leicht an ihren Ruten.
Beim Wassersuchen ist sie auch
Als Wünschelrute in Gebrauch,
Und gerne zu Erziehungszwecken
Nimmt Vater ihre saftgen Stecken.


Ins „Land wo die Zitronen blühn“
Zieht es uns auch heut´ noch hin,
Wie Goethe einst,  den Ur-Tourist,
Der des Zitates Vater ist.
 
Damit will ich´s bewenden lassen
Und C) am End zusammenfassen:
 
Der Bäume gibt’s viel tausend Sorten,
Fast überall an vielen Orten,
Sie aufzuzählen schier unsäglich,
Der Versuch scheiterte kläglich...
Man beachtet sie oft kaum,
Was intressiert uns schon der Baum...
Oft sucht man Eichen, Tannen, Fichten,
Nur um sein Geschäft dran zu verrichten,
Und zu diesem schnöden Zwecke
Reichen uns auch Busch und Hecke,
(Als würd der saure Regen nicht schon reichen,
Müssen auch wir noch drüber s..........)
Dann sollten wir mal überdenken,
Was uns die Bäume alles schenken…

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.02.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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