Klaus Heinzl

Morgenerlebnis

 

Der Tag beginnt, ich merk es schnell

der doofe Wecker lässt mich ´s wissen...

und draußen wird es langsam hell,

die Nacht, wie werd ich sie vermissen.

 

Zum Trotz dreh ich mich noch mal um,

lass einen leisen Seufzer hören....

das Leben ist schon manchmal dumm

(erneut muss mich mein Wecker stören).

 

Der Schlummerton, ein blödes Ding,

er weckt mich wieder aus dem Traum,

indem ich eine Fliege fing ...

was träum ich bloß... ich glaub es kaum.

 

Die Sonne gibt mir dann den Rest,

sie strahlt mir blöde ins Gesicht...

Ich schlief so gut und auch so fest

doch wie es scheint, darf ich es nicht.

 

So steh ich auf, steig aus dem Bett

hau mir den Zeh am Tischbein an...

das find ich ebenfalls nicht nett,

drum schrei ich jenen Tisch auch an.

 

Doch der schweigt still... hab ihn verrückt

auch selber fühl ich mich nun so...

Dann hab ich mich ins Bad verdrückt.

Da steht – wie sonst – ein blankes Klo.

 

Verschlafen wie ich heute bin,

zieh ich mir schnell die Hose runter

und setz mich – wie es sein muss – hin

(noch immer bin ich nicht ganz munter).

 

Der Drang, den ich vor kurzem spürte

er tut sich schwer, weiß nicht wieso...

da merk ich, was mich sichtlich rührte,

Deckel ist unten (der vom Klo).

 

Was heißt, ich fühle mich besch...

die Ladung hat sein Ziel verfehlt,

ich hab es echt nicht überrissen...

das hat mir wirklich noch gefehlt.

 

Nachdem die Korrektur gelungen,

ich muss nun heimlich, peinlich lachen,

hat drüben so ein Ton geklungen

der Schlummerton... was soll ich machen.

 

So steh ich auf und will ihn stillen,

das tu ich scheinbar wie in Trance

ich hör mich noch „um Gottes Willen“,

da lieg ich auch schon auf der Nas.

 

Das Beinkleid, das ich währenddessen

hinunterstreifte aus Routine, ...

das hab ich wohl im Stress vergessen,

nun lieg ich da... (mit finstrer Miene).

 

Der Schlummerton, er ist nicht gut,

der Nachbar, er klopft auch schon rüber,

Ich stelle fest, es ist die Ruth,

die Anna wäre mir nun lieber....

 

Nachdem den Wecker ich zerschlagen,

die Hand verbunden, da sie schmerzt,

muss ich als Fazit schließlich sagen,

der Tag heut hat es sich verscherzt!

 

Ich werde künftig Nachtschicht machen,

dann spar ich mir die Prozedur!

Komm Junge, lass das blöde Lachen,

ich bin heut keine Frohnatur!

 

Der Tag beginnt, ich merk es schnell,

mein Kopf er schmerzt, auch meine Hand...

obwohl es draußen herrlich hell,

bin ich nun außer Rand und Band.

 

Neben dem Schrank hängt ein Kalender,

er dient mir stets zur Zeitkontrolle.

Ich bin beim Abriss kein Verschwender

(es ist ja keine Küchenrolle)...

 

Als ich das Blatt herunterreiße,

merk, es ist erst Sonntag, könnte schlafen,

entweicht mir wiederholt ein „Sch......“.

Oh Herr, wie kannst du mich so strafen?

 

Der Wecker tot, die Hand wird blau,

am Klo bekam der Deckel Farbe...

Der Himmel draußen färbt sich grau,

ich spür das Wetter, mittels Narbe.

 

So wird es wohl ein schöner Tag,

das merk ich und es macht mich an.

Leg mich drauf hin... (weil ich es mag),

obwohl ich nicht mehr schlafen kann.

 

 

kh. 23.02.2009

 

 

 

 

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.03.2009. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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