Thomas Spiekermann
Senf
Mehr Achtung vor des andern Gaben,
in dieser Welt, das wünsch ich mir,
wir könnten diese Erde glücklich haben,
wär Schweigen eine Menschenzier.
Hab ich nicht wirklich was zu sagen,
dann beiß ich mir die Lippen wund,
statt irgendwas hinauszutragen
mit meinem nimmermüden Mund.
Doch seh ich ein, da sind Milliarden,
und jeder sagt so viel dahin,
würd ich im Selbstschmerz ständig baden,
ob jedes andern Eigensinn,
ich käm nicht mehr zu meinen Dingen,
und Menschen, die mir wichtig sind,
mein Leben könnte kaum gelingen,
als Fähnchen in des andren Wind.
Drum will ich mich nicht sehr erhitzen,
nur weil ein andrer anders meint,
weil jedes fremdbestimmte Schwitzen
mir mehr als überflüssig scheint.
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Thomas Spiekermann).
Der Beitrag wurde von Thomas Spiekermann auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.03.2009.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).