Gerhild Decker
List und Tücke
Hund Rex döst müde vor sich hin,
sieht heut im Wachen keinen Sinn.
Die Hitze setzt ganz arg ihm zu
und ihn verlangt es nur nach Ruh.
´ne Mücke das ganz anders sieht,
da diese heisses Wetter liebt.
Sie ist zu Streichen aufgelegt,
will, dass der Rex sich mal bewegt.
Schwirrt erst um seinen Kopf herum
und macht dabei ganz viel Gebrumm.
Als Rex sie aber ignoriert,
da hat sie sich nicht lang geziert,
krabbelt in sein Fell hinein
und sticht ihn frech ins linke Bein.
Das ist dem Rex dann doch zu dumm,
er wirft sich auf den Rücken rum.
Die Mücke das nur amüsiert,
hat sich schon neuerlich platziert.
Geschwind schlüpft sie ihm halb ins Ohr
und summt ihm laut ein Liedchen vor.
Der Hund ist keineswegs entzückt,
es macht ihn regelrecht verrückt.
Auch Kratzen ihm recht wenig bringt,
die Mücke hat sich eingestimmt
auf seines Schwanzes Unterseite.
Jetzt sucht der Rex nur noch das Weite.
Er schnaubt vor Wut, rennt rasend schnell,
mit weit zu hörendem Gebell.
Die Zunge hängt ihm schon heraus
- der Mücke macht das gar nichts aus. -
Sie findet immer neue Stellen,
um den armen Rex zu quälen.
Der Hund schließlich zusammenbricht,
erschöpft sein Lebenslicht verlischt.
Der Mücke ist es einerlei,
bedauert, dass ihr Spaß vorbei.
Fliegt zum Blumenbeet nun weiter,
dabei ist sie noch immer heiter.
Doch landet sie im Spinnennetz,
erkennt sogleich total entsetzt,
dass hier ihr Leben nun auch endet,
so hat sich jetzt das Blatt gewendet.
Hier der Beweis, das Sprichwort stimmt:
"Strafe kommt leis und oft geschwind."
©Gerhild Decker 3/09
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.03.2009.
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